In Zusammenarbeit mit Nordafrika Zahl der Maghreb-Abschiebungen nimmt zu
08.10.2018, 04:41 Uhr
Abgelehnte Asylbewerber steigen im Jahr 2014 am Baden-Airport im Rahmen einer landesweiten Sammelabschiebung in ein Flugzeug.
(Foto: picture alliance / Daniel Maurer)
Bundesbehörden verzeichnen immer mehr Abschiebungen nach Tunesien, Algerien und Marokko. Durch bessere Zusammenarbeit mit den nordafrikanischen Länder, vor allem beim Datenaustausch, können Ausreisepflichtige schneller indentifiziert werden.
Die Zahl der Abschiebungen in die Maghreb-Staaten Tunesien, Algerien und Marokko hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die deutschen Sicherheitsbehörden begründen dies in internen Unterlagen damit, dass "intensive Verhandlungen über die Verbesserung der Rückkehrzusammenarbeit" zu "signifikanten Fortschritten bei der Identifizierung potentieller Ausreisepflichtiger geführt" hätten. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.
Dem Bericht zufolge stiegen die Abschiebezahlen nach Algerien von 57 im Jahr 2015 auf 504 im vergangenen Jahr. Dieses Jahr wurden demnach bis Ende August 400 Algerier in ihre Heimat abgeschoben.
Im Fall Tunesiens stiegen die Abschiebezahlen von 17 im Jahr 2015 auf 251 im vergangenen Jahr, in diesem Jahr waren es bislang 231. Bei Marokko stiegen die Abschiebezahlen demnach von 61 im Jahr 2015 auf 634 im Jahr 2017. Bis Ende August dieses Jahres waren es 476.
Der Zeitung zufolge konnte inzwischen bei allen drei nordafrikanischen Ländern erreicht werden, dass die Identifizierung ihrer Staatsbürger "auf der Basis des Austauschs von biometrischen Daten in elektronischer Form erfolgt." Das habe unter anderem "zu einer starken Steigerung der Anzahl der Identifizierungen geführt" und dafür gesorgt, dass "die für die Abschiebung notwendigen Reisedokumente" nunmehr zügiger ausgestellt würden.
Quelle: ntv.de, mba/AFP