Kameramann und Produzentin Zwei Fox-News-Journalisten bei Kiew getötet
15.03.2022, 19:24 Uhr
Pierre Zakrzewski (links) hier in Kiew, filmte viele Jahre für den US-Sender Fox News als Kriegsreporter.
(Foto: (Fox News))
Nicht nur Soldaten und Zivilisten verlieren seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ihr Leben: Auch für Journalisten ist das Schlachtfeld lebensgefährlich. Nun trauert der US-Sender Fox News um seinen langjährigen Kameramann und eine Produzentin, die in einem Vorort von Kiew unter tödlichen Beschuss geraten sind.
Ein Kameramann des US-Nachrichtensenders Fox News ist in der Ukraine getötet worden. Pierre Zakrzewski sei am Montag zusammen mit dem Fox-News-Reporter Benjamin Hall außerhalb der Hauptstadt Kiew unter Beschuss geraten, teilte die Geschäftsführerin von Fox News Media, Suzanne Scott, mit. Später ergänzte der Sender, auch die 24-Jährige Oleksandra Kuvshynova sei bei demselben Vorfall getötet worden. Das Auto der Mitarbeiter sei in dem Dorf Horenka, das im Nordwesten an Kiew grenzt, angegriffen worden. Der dritte Insasse, der Reporter Hall, wurde nach Angaben des Senders verletzt.
Zakrzewski habe während seiner langjährigen Tätigkeit für Fox News aus zahlreichen Kriegsgebieten wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien berichtet, sagte die Sender-Chefin. "Seine Leidenschaft und sein Talent als Journalist waren unübertroffen." Zakrzewski, der in London arbeitete, war seit Februar in der Ukraine im Einsatz. Kuvshynova habe das Fox-News-Team bei der Recherche in der Ukraine unterstützt. "Sie war unglaublich talentiert und hat wochenlang mit unserem Team vor Ort gearbeitet", hieß es. Aus Rücksicht auf die Familie habe man mit der Bekanntgabe des Tods der 24-jährigen noch gewartet, so der US-Sender. Sie sei "fleißig, witzig, liebenswert und mutig" gewesen.
Über den verletzten Fox-Reporter Hall hieß es offiziell zunächst nur, er müsse noch im Krankenhaus bleiben. Insider berichteten, der britische Journalist habe ein Bein und sein Augenlicht verloren und kämpfe ums Überleben.
Mehr als 30 Journalisten verletzt
Am Sonntag war der US-Reporter Brent Renaud in einem Vorort von Kiew erschossen worden. Nach Angaben der Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Ljudmila Denisowa, wurden seit Beginn des russischen Einmarschs außerdem die beiden ukrainischen Journalisten Ewgeny Sakun und Viktor Dudar getötet. Mehr als 30 weitere Journalisten seien verletzt worden.
Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich noch rund die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes wurden am Morgen bei russischen Angriffen mehrere Wohnhäuser getroffen und mindestens zwei Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, mau/AFP