Baden-WürttembergWarnstreiks im Einzelhandel in Baden-Württemberg begonnen

Heilbronn (dpa/lsw) - Die Warnstreiks der Beschäftigten im Einzelhandel in Baden-Württemberg haben begonnen. Die Gewerkschaft Verdi nahm am Donnerstag die Supermarktketten der Schwarz-Gruppe in den Fokus, zu der Lidl und Kaufland gehören. In früheren Aktionswochen seien laut Verdi bereits Edeka und Rewe bestreikt worden. Die Arbeitskämpfe hatten hier und da leere Regale zur Folge, zu Ladenschließungen kam es aber in der Regel nicht. Die Gewerkschaft rechnete mit rund 1300 Teilnehmern an den Warnstreiks im ganzen Land. Der Ausstand soll überwiegend direkt vor Filialen stattfinden. In Stuttgart war eine Demonstration mit 300 Teilnehmern angemeldet.
Schon in der Nacht legten laut Verdi rund 130 Beschäftigte des Kaufland-Fleischwerks in Heilbronn die Arbeit nieder und versammelten sich vor dem Gebäude. Das Fleischwerk stehe nahezu still, sagte eine Sprecherin. Nach einer Pause sollen sich um 10.30 Uhr erneut über 100 Streikende dort treffen - auch mit Unterstützung von Beschäftigten aus dem Einzelhandel. Außerdem sollen weitere Unternehmen wie Ikea, H&M und Esprit von den Warnstreiks betroffen sein.
Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn für Beschäftigte im Einzelhandel. Für Arbeiter im Groß- und Außenhandel soll es 13 Prozent mehr Geld geben. Die Ausbildungsvergütungen sollen im Einzelhandel um 200 Euro und im Groß- und Außenhandel um 175 Euro erhöht werden. Zuletzt hatten einige Handelsunternehmen, darunter auch die Schwarz-Gruppe, angekündigt, die Löhne ihrer Beschäftigten anzuheben.