Regionalnachrichten

BayernArbeitslosigkeit steigt im Juni leicht

30.06.2023, 10:01 Uhr
Agentur-fuer-Arbeit-haengt-ueber-dem-Eingang-der-Bundesagentur
(Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)

Bisher konnte die konjunkturelle Schwäche dem bayerischen Arbeitsmarkt nicht viel anhaben. Doch das scheint sich nun zu ändern, wie die aktuelle Arbeitsmarktstatistik zeigt.

Nürnberg (dpa/lby) - Die Wirtschaftsflaute hinterlässt erste Bremsspuren auf dem bayerischen Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent auf 243.962. Diese Zunahme sei saisonal unüblich und deute auf einen konjunkturellen Abschwung hin, teilte die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,2 Prozent.

Die sich verschlechternde Entwicklung zeigt sich demnach besonders deutlich beim Anstieg in der Arbeitslosenversicherung: Im Vergleich zum Mai stieg die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger um 8,3 Prozent auf 114.422. Auch ein Blick aufs Vorjahr lässt einen negativen Trend erkennen: Im Vergleich zum Juni 2022 erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 5,8 Prozent.

"Die aktuelle konjunkturelle Lage ist sehr angespannt. Die Konjunktur in Bayern tritt auf der Stelle, ein Aufschwung ist nicht in Sicht", teilte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft mit.

Die bayerische Wirtschaft stehe aktuell vor vielen Herausforderungen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Regionaldirektion, Klaus Beier. Digitalisierung, Automatisierung, Energiewende und der Arbeitskräftemangel bremsten die Dynamik am Arbeitsmarkt. Unternehmen zeigten sich in den letzten Monaten deutlich verhaltener, neue Stellenangebote zu melden.

Dennoch war die Nachfrage nach Arbeitskräften mit rund 151.000 offenen Stellen im Juni nach wie vor hoch. "Die Gewinnung von Fachkräften ist eine der großen Aufgaben, die uns in den nächsten

Jahren begleiten wird", sagte Beier. Es gelte alle Potenziale zu aktivieren, Fachkräfte aus dem Ausland nach Bayern zu holen und Beschäftigte weiterzubilden. Vor allem Pflegekräfte würden dringend gebraucht, sagte Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU). Dazu sollen ab dem 1. Juli die Anerkennungsverfahren in diesem Bereich beschleunigt werden.

Regional zeigt sich bei der Arbeitslosigkeit in Bayern ein uneinheitliches Bild: Die geringste Arbeitslosenquote verzeichnete im Juni der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm mit 1,8 Prozent, die höchste hatten die Städte Aschaffenburg und Schweinfurt mit 6,1 Prozent.

Quelle: dpa

Regionales