Berlin & BrandenburgFörderstopp: Städte- und Gemeindebund fordert Sicherheit
Potsdam (dpa/bb) - Der Städte- und Gemeindebund Brandenburg hat die von der Bundesregierung gestoppte Förderung für energieeffiziente Gebäude kritisiert. "Wir brauchen Sicherheit und eine verlässliche Förderung", sagte Geschäftsführer Jens Graf am Dienstag. "Klimaziele lassen sich nur mit einem energieeffizienten Gebäudebestand umsetzen. Für Betroffene muss es eine verlässliche Finanzierungsregelung geben."
Angesichts einer Antragsflut und einer "Fehlsteuerung" hat die neue Bundesregierung die Förderung für den Bau und die Sanierung energieeffizienter Gebäude vorläufig gestoppt. Entsprechende Anträge würden von der staatlichen Förderbank KfW nicht mehr bewilligt, teilte das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium am Montag mit. Eine grundlegende Reform sei geplant.
Endgültig eingestellt wird demnach die Neubauförderung des sogenannten Effizienzhauses 55, die ohnehin zum Monatsende ausgelaufen wäre. Hintergrund sei eine enorme Antragsflut im Januar, insbesondere für die Neubauförderung.
Wie viele Menschen in Brandenburg von dem Förderstopp betroffen sind, konnte am Dienstag nicht geklärt werden. "Viele haben die Förderung ganz eng in ihre Finanzierung eingerechnet", sagte Cosima Ningelgen, Sprecherin beim Ostdeutschen Sparkassenverband auf Nachfrage. Für Bauherren müsse ganz schnell Klarheit geschaffen werden.
Carsten Scheetz, Immobilienfinanzierungsexperte bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse vermutet, dass nun viele Bauherren erst einmal abwarten werden. "Es wird bestimmt Verzögerung geben."
Nach Angaben des Brandenburger Wirtschaftsministeriums hatte sich der Förderstopp abgezeichnet. "Das war nicht überraschend", sagte Claudia Lippert, stellvertretende Sprecherin des Ministerium. "Wir bedauern das und hoffen, dass es schnell weitergeht."