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Berlin & BrandenburgGroße Holtrup für Landesspitze: "Inhalte sind unsere Stärke"

24.04.2023, 16:15 Uhr

Die 25 Jahre alte Fraktionsreferentin Große Holtrup will nach dem Rücktritt der Grünen-Co-Landeschefin Schmidt ihre Nachfolgerin werden. Vor dem Wahljahr hat sie ein Rezept für die Partei.

Potsdam (dpa/bb) - Nach dem Rücktritt von Brandenburgs Grünen-Landeschefin Julia Schmidt setzt die bisher einzige Bewerberin für ihre Nachfolge, Hanna Große Holtrup, auf Sachthemen. "Inhalte sind unsere Stärke. Das ist auch unser Rezept für die Zukunft", sagte Große Holtrup der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Landtagswahl 2024. "Wichtig ist, dass wir jetzt nach vorne gucken."

Das kommende Jahr werde sehr spannend, sagte sie. "Da ist auch viel Motivation da und die müssen wir einfach nutzen, um uns wieder auf die Inhalte zu konzentrieren. Ich nehme wahr, dass jetzt auch schon langsam Ruhe reinkommt und sich die Partei mit Inhalten und der Wahlkampfvorbereitung beschäftigen will." Die Grünen regieren seit 2019 mit SPD und CDU.

Am Samstag (29. April) steht Große Holtrup zur Wahl als Nachfolgerin von Julia Schmidt. Sie ist bisher die einzige Bewerberin. Schmidt war im Februar auf Drängen des Landesvorstands zurückgetreten. Konkrete Vorfälle, die dazu geführt hatten, nannte der Vorstand nicht. Die Co-Landesvorsitzende Alexandra Pichl hatte Schmidt allerdings vorgeworfen, dass sie in den Monaten davor vor allem in eigener Sache unterwegs gewesen sei.

Die 25-jährige Große Holtrup nennt in ihrer Bewerbung als Co-Landeschefin eine menschenwürdige und gerechte Asylpolitik, Chancengleichheit zwischen Ost und West sowie den Kampf gegen die Klimakrise als Schwerpunkte. Darin schreibt sie auch, der Rücktritt Schmidts habe die Partei erschüttert. Sie arbeitet als Referentin der Grünen-Fraktion für den RBB-Untersuchungsausschuss des Landtags, ist Mitglied im Landesschiedsgericht der Grünen und war 2020 und 2021 Mitglied des Landesvorstands der Grünen Jugend Brandenburg.

Große Holtrup warb für die Integration von Geflüchteten. "Ich nehme wahr, dass die Stimmung derzeit in eine Richtung geht und sehr viel davon gesprochen wird, das Boot ist voll", sagte sie. "Ein wichtiger Schritt ist, darüber zu sprechen und aufzuzeigen, dass die "Boot-ist-voll"-Rhetorik uns nicht weiter bringt, sondern dass wir Lösungen finden. Das ist unsere Aufgabe." Innenminister Michael Stübgen (CDU) fordert eine "Migrationsbremse". Die rot-schwarz-grüne Koalition will Kommunen durch mehr Erstaufnahmeplätze entlasten und Menschen ohne Bleibeperspektive möglichst nicht dorthin verteilen.

Die Grünen fordern in einer Resolution von Landesvorstand, Landtagsfraktion und Grüner Jugend für den Parteitag mehr Bemühungen für Integration. "Alle Geflüchteten sollen von Anfang an eine Arbeitserlaubnis erhalten", heißt es darin. Statt Geflüchtete abzuschieben und damit ihr Leben zu gefährden, müssten Bleibeperspektiven eröffnet werden.

In einem Antrag für den Parteitag fordert die Grünen-Spitze zudem den Ausbau von Schienen- und Radverkehr sowie ein bundesweites 29-Euro-Ticket für Studierende, Azubis, Schülerinnen und Schüler. Die Planungen für die Ortsumgehungen Lübben (Kreis Dahme-Spreewald) und Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) sowie für die neue Bundesstraße B167 in Eberswalde (Barnim) und die B189 zwischen Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) und Mirow (Mecklenburg-Vorpommern) sollten gestrichen werden, weil sie klimaschädlich seien.

Quelle: dpa

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