Berlin & BrandenburgLaschet will ostdeutsche Themen wie Strukturwandel anpacken

Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) fühlt sich nach eigenen Worten bei Themen in Ostdeutschland wie etwa den Strukturwandel gut aufgehoben. "Also ich kann fast prophezeien, wenn ich Bundeskanzler werde, werde ich mich wahrscheinlich um nichts so viel bemühen wie um den Osten, weil ich ganz aus dem Westen komme und auch zeigen will: Wir haben Strukturwandel erlebt im Westen", sagte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen am Donnerstag bei einem Besuch in Frankfurt (Oder). Im Osten sei man auch 30 Jahre nach der Einheit in diesem Prozess, beispielsweise beim Braunkohleausstieg.
"Dafür müssen neue Industriearbeitsplätze da sein, da muss für die Menschen eine Zukunft da sein. Und daran zu arbeiten (...), das ist eine Aufgabe, die vielleicht ein Westdeutscher ganz anders macht, als eine Ostdeutsche", sagte Laschet mit Blick auf die scheidende Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Laschet hatte auf seiner Wahlkampftour zuvor Dresden und Torgau in Sachsen besucht.
Angesprochen auf seine derzeit schlechten Umfragewerte, sagte er, jetzt brauche es gute Argumente und ein Klarmachen der Unterschiede zwischen den Parteien. "Wir brauchen jetzt die Klarheit, was passiert, wenn unsere Wettbewerber von SPD und Grünen gewinnen. Was heißt das für die Wirtschaft, was heißt das für Arbeitsplätze, was heißt das für jeden Einzelnen?"
Laschet besuchte bei seinem Rundgang durchs Frankfurter Stadtzentrum auch die Europa-Universität Viadrina, die nach seinen Worten Brücken schlägt. Ihm seien im europäischen Parlament sehr häufig Absolventen der Viadrina begegnet. "Das ist ein Beispiel für 30 Jahre deutsche Einheit, wo aus Plattenbauten und Parteischulen eine europäische Universität geworden ist."
Universitätspräsidentin Julia von Blumenthal wertete die Aufmerksamkeit Laschets bei seinem Kurzbesuch als wichtig. "Wir sind eine ganz besondere Universität und deswegen muss man - um uns auf dem Schirm zu haben, welche Rolle wir spielen können, worin wir stark sind - muss man uns kennenlernen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
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