Berlin & BrandenburgMedien: Rabbiner in Berlin antisemitisch beleidigt

Berlin (dpa/bb) - Ein Rabbiner ist Medienberichten zufolge in Berlin-Mariendorf antisemitisch beleidigt worden. Die Polizei berichtete, ein 43-Jähriger sei von einem unbekannten Mann an einer Schulter angerempelt und antisemitisch beleidigt worden, als er mit seinem Sohn unterwegs gewesen sei und dabei auf Hebräisch telefonierte. Zur Identität des Angegriffenen äußerte sich die Polizei nicht. Laut übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um den Rabbiner der jüdischen Gemeinde Potsdam, Ariel Kirzon.
Kirzon sagte der "Bild", dass er an seiner Sprache und seiner Kleidung eindeutig als Jude zu erkennen gewesen sei. Der Mann habe ihn plötzlich beschimpft und angegriffen. "Ich hoffe, der Täter wird gefunden. Mein Sohn ist verängstigt, das macht mich besonders traurig", sagte Kirzon.
Wohin genau der Täter verschwand, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Vorsichtshalber seien die Videoaufzeichnungen eines nahe gelegenen U-Bahnhofes gesichert worden. Die Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutzes dauern demnach an.
Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) nannte den Angriff "inakzeptabel". "Ich möchte Rabbiner Kirzon und der jüdischen Gemeinschaft Mut machen: Bleiben Sie weiter sichtbar! Wir stehen an Ihrer Seite. Für jüdisches Leben in unserer Mitte"