Berlin & Brandenburg Senat sieht Grenzen bei der Verbesserung der Kita-Betreuung
12.05.2020, 16:29 Uhr
(Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild)
Berlin (dpa/bb) - Das Betreuungsangebot in den Berliner Kitas in der Corona-Krise lässt sich nach Einschätzung des Senats nicht schnell ausweiten. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller kündigte am Dienstag nach der jüngsten Senatssitzung aber an, das Thema stehe weiterhin auf der Tagesordnung. "Wir müssen jetzt sehen, was wir noch machen können, auch mit dem vorhandenen Personal", erklärte Müller. "Das darf man immer nicht vergessen. Wir haben auch in Schule und Kita nicht 100 Prozent Personal zur Verfügung." So fielen etwa diejenigen aus, die zu den Risikogruppen zählten.
"Wir sind in Berlin sehr weit mit über 40 Prozent des Betreuungsangebots gemessen am Normalbetrieb. Andere Bundesländer sind noch längst nicht so weit", sagte Müller. Im Zusammenhang mit größeren Testkapazitäten solle am nächsten Dienstag besprochen werden, ob sich Berlin bei der Kita-Betreuung mehr zutrauen und eventuell noch schneller sein könne.
"Wir haben bei Schule und Kita ein vielfältiges Problem. Einerseits müssen wir darauf achten, dass dort die Begegnungsmöglichkeiten und Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt bleiben, um das Infektionsrisiko zu minimieren", erklärte der SPD-Politiker. "Auf der anderen Seite wollen wir ein besseres Angebot machen, was einhergeht mit der ganzen Geschäftstätigkeit im Wirtschaftsleben. Die Menschen wollen und müssen auch wieder arbeiten."
Der Berliner Senat will die Kita-Notbetreuung grundsätzlich bis zum Sommer schrittweise auf alle Kinder ausweiten. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) gab am Donnerstag bekannt, dass ab dem 14. Mai auch Kinder in ihrem letzten Kita-Jahr sowie deren Geschwister ein Recht auf Notbetreuung haben sollen. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen kann es der Senatorin zufolge eine Ganztagsbetreuung für alle aber noch nicht wieder geben. Der Landeselternausschusses Kita (LEAK) hatte erst am Montag einen Fahrplan für die weitere Kita-Öffnung gefordert.