Hamburg & Schleswig-HolsteinLand übergibt Hafen Friedrichskoog symbolisch an Gemeinde
Friedrichskoog (dpa/lno) - Nach 160 Jahren Geschichte als Fischerhafen gehen die Hafenflächen in Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) zurück an die Gemeinde. "Damit beenden wir einen vor mehr als zehn Jahren angestoßenen Prozess, der lange und heftig die Gemüter erhitzt und auch die Gerichte beschäftigt hat", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Dienstag zur symbolischen Übergabe des ehemaligen Landeshafens an den Bürgermeister von Friedrichskoog, Bernd Thaden.
Eine frühere Landesregierung hatte aus Kostengründen beschlossen, Friedrichskoog als Landeshafen aufzugeben. Jahrelang sorgte die kleine Gemeinde mit ihrem Protest gegen die Hafenschließung immer wieder landesweit für Schlagzeilen. 2015 wurde der Hafen geschlossen.
Buchholz zeigt Verständnis, dass sich die Menschen in der Region nur schwer von ihrem Hafen trennen konnten. "Damit sind nun einmal über Generationen Familiengeschichten verbunden." Wahr sei aber auch, dass der zunehmend versandete Hafen keine wirtschaftliche Perspektive mehr gehabt und jeder Kutter-Anlauf vom Steuerzahler rechnerisch mit etwa 10.000 Euro subventioniert werden musste.
"Wir werden die Ufereinfassungen des ehemaligen Hafenbeckens in Abstimmungen mit der Gemeinde so instand setzen, dass sie auf deren touristische Planungen abgestimmt sind", sagte die Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), Birgit Matelski. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums investierte das Land seit Schließung des Hafens zudem bereits mehr als 7,5 Millionen Euro in den Aus- und Umbau der Seehundstation Friedrichskoog.