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Hamburg & Schleswig-HolsteinMehr als 3,1 Mrd. Euro Fördervolumen der Investitionsbank

15.03.2023, 12:19 Uhr
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(Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild)

Bezahlbare Wohnungen, kommunale Infrastruktur, Wirtschaftsförderung - die Investitionsbank förderte Projekte in Schleswig-Holstein im Umfang von 3,124 Milliarden Euro. Sorgen bereitet vor allem der starke Zinsanstieg. Auch Corona bleibt Thema.

Kiel (dpa/lno) - Die Investitionsbank Schleswig-Holstein hat ihre Förderaktivität 2022 ausgebaut. Sie unterstützte Unternehmen, Kommunen und Familien mit 3,124 Milliarden Euro. Ohne Corona-Hilfen stieg das Fördervolumen im Vergleich zu 2021 um 158 Millionen Euro, wie der Vorstandsvorsitzende Erk Westermann-Lammers am Mittwoch auf der Bilanz-Pressekonferenz sagte. Der Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten und wirtschaftliche Unsicherheiten machten Prognosen derzeit "unglaublich schwierig".

Die Bilanzsumme der Bank stieg 2022 um 1,4 auf 22,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Risiko und Bewertung lag bei 68,1 Millionen Euro (2021: 67,2). Der Jahresüberschuss blieb mit drei Millionen Euro nahezu konstant.

"Mit unserer Förderung haben wir viele richtungsweisende Projekte auf den Weg gebracht und die Transformation der Wirtschaft in Schleswig-Holstein maßgeblich unterstützt", sagte Westermann-Lammers. Mit rund einer halben Milliarde Euro (2021: 1,5 Milliarden Euro) trug die Bank dazu bei, Folgen der Pandemie abzumildern. Rund 70 der 800 Mitarbeiter haben noch immer mit Corona-Programmen zu tun. "Das wird uns noch zwei bis drei Jahre beschäftigen", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Beispiel Soforthilfe: Die Bank hat 54.000 Profiteure von Hilfen in Höhe von insgesamt rund 460 Millionen Euro im Land angeschrieben. 15 200 hätten sich zurückgemeldet und angegeben, dass es für sie nicht so schlecht wie erwartet gelaufen sei, sagte Westermann-Lammers. Diese sollten 116 Millionen zurückzahlen. "Davon sind jetzt schon 91 Millionen da." Bei den übrigen knapp 39.000 Empfängerinnen und Empfängern liefen Stichproben. Insgesamt seien in den vergangenen Jahren wegen Soforthilfen rund 80 Strafverfahren eingeleitet worden.

Den Wohnungsbau förderte die Investitionsbank 2022 mit 1,007 Milliarden Euro (2021: 1,34 Milliarden). Im Mietwohnungsbau erreichte das Neugeschäftsvolumen 266 Millionen Euro. Damit entstanden 1658 geförderte Wohnungen. Mit Fördermitteln in Höhe von 414 Millionen Euro bauten 3237 Familien ihr eigenes Zuhause. Das waren deutlich weniger als 2021 (5026 Familien, 615 Millionen). Die Förderrefinanzierungen im Bereich Immobilien beliefen sich auf 266 Millionen Euro (2021: 472 Millionen).

Grund für die Entwicklung bei Immobilien seien der starke Zinsanstieg, hohe Baupreise und die allgemeine Verunsicherung, sagte Westermann-Lammers. "Man merkt so eine Art Schockstarre." In diesem Januar habe es noch große Zurückhaltung gegeben, im Februar bereits etwas weniger. "Im März geht es schon wieder ein bisschen stabiler." Für 2023 erwarte er eine "Stabilisierung auf niedrigem Niveau" und Förderungen für etwa 2000 bis 3000 Familien. Im sozialen Wohnungsbau sei Schleswig-Holstein aber gut aufgestellt, "die Pipelines" für 2023 und 2024 seien gut gefüllt.

In der Arbeitsmarkt- und der EU-Förderung bewilligte die Bank 2022 Zuschüsse in Höhe von 315 Millionen Euro, nach 286 Millionen im Vorjahr. Über das Landesprogramm Arbeit unterstützte sie mehr als 50 Weiterbildungsträger und Organisationen mit insgesamt 42 Millionen Euro. 191 Handwerksbetriebe bekamen rund 1,4 Millionen Euro als Meistergründungsprämie.

Über das Landesprogramm Wirtschaft förderte die Investitionsbank mit 92 Millionen Euro mehr als 90 Projekte. Dem Mittelstand stellte sie Finanzierungsmittel in Höhe von 613 Millionen Euro zur Verfügung (2021: 591 Millionen). Kommunen und kommunalnahe Unternehmen erhielten im vergangenen Jahr 1,097 Milliarden Euro (2021: 699 Millionen). Davon waren 917 Millionen Kommunalkredite.

Quelle: dpa

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