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Hamburg & Schleswig-HolsteinTotschlagprozess gegen 25-jährigen Messerstecher

11.12.2025, 14:44 Uhr
Trotz-eines-Annaeherungsverbotes-soll-der-Angeklagte-sein-Opfer-angegriffen-und-mit-elf-Messerstichen-getoetet-haben

Elfmal soll er mit einem Messer auf sein Opfer eingestochen haben – obwohl er sich diesem eigentlich gar nicht hätte nähern dürfen. Nun muss sich der 25-Jährige wegen Totschlags verantworten.

Hamburg (dpa/lno) - Knapp ein halbes Jahr nach einer Bluttat im Hamburger Phoenix-Center steht der mutmaßliche Messerstecher vor Gericht. Der 25-jährige Syrer muss sich vor einer Großen Strafkammer des Landgerichts wegen Totschlags verantworten. Er habe in dem Harburger Einkaufszentrum im Juni dieses Jahres auf einen gleichaltrigen Landsmann elfmal mit einem Messer eingestochen, sagte der Staatsanwalt bei der Anklageverlesung.

Täter durfte sich Opfer nicht nähern

Trotz eines bestehenden Annäherungsverbots habe er das Opfer im Restaurantbereich des Einkaufcenters verfolgt, zu Boden gebracht und mit dem Messer in Hals und Oberkörper gestochen. Zahlreiche Zeugen – darunter auch Familien mit Kindern – hatten die Tat mit ansehen müssen. Das Opfer habe schwerste Verletzungen im Brust- und Bauchbereich erlitten und sei noch auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, sagte der Staatsanwalt.

Vorausgegangen war demnach ein Streit – offenkundig nicht der erste, der in Gewalt eskalierte, wie man aus dem Annäherungsverbot, einem sogenannten "Gewaltschutzbeschluss", schließen kann.

Der 25-Jährige war nach der Tat im Einkaufszentrum zunächst von Passanten festgehalten und schließlich von der Polizei festgenommen worden. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Zwölf weitere Verhandlungstermine anberaumt

Der Prozessauftakt am Donnerstag dauerte mit der Anklageverlesung nur wenige Minuten. Der Verteidiger des Angeklagten kündigte an, dass sich sein Mandant am kommenden Montag schriftlich zum Tatvorwurf einlassen wolle – allerdings ohne Fragen zu beantworten.

Das Gericht hat für den Prozess bis zum 20. März kommenden Jahres zwölf weitere Verhandlungstermine angesetzt.

Quelle: dpa

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