Regionalnachrichten

Mecklenburg-VorpommernGrippefälle in MV: Gesundheitsministerin sieht Impfmüdigkeit

09.12.2025, 05:01 Uhr
Die-Impfquoten-in-Mecklenburg-Vorpommern-sind-laut-Gesundheitsministerium-in-den-letzten-zehn-Jahren-mit-Ausnahme-der-Corona-Saison-2020-21-relativ-konstant

Vielerorts steigt jetzt die Zahl der Grippefälle. Eine Impfung kann helfen - aber nicht alle Menschen in Mecklenburg-Vorpommern nehmen diesen Schutz an.

Schwerin (dpa/mv) - Angesichts der aktuellen Grippesaison lag Mecklenburg-Vorpommern laut Gesundheitsbehörde bei den Grippeschutzimpfungen zuletzt über dem Bundesschnitt. Dennoch sieht Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) insgesamt "mit Sorge eine gewisse Impfmüdigkeit in der Bevölkerung", teilte der Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur mit. Entscheidend sei es daher, Wissen zu vermitteln und den Nutzen der Impfprävention für die gesamte Gesellschaft zu unterstreichen.

Viele Menschen ab 80 Jahren geimpft

Der prozentuale Anteil bei den Standardimpfungen bei Erwachsenen und den "Indikationsimpfungen Influenza unter VacMap" betrug in der Saison 2023/2024 in Mecklenburg-Vorpommern bei der Altersgruppe ab 60 Jahren insgesamt 49,1 Prozent, teilte der Sprecher mit. Die bundesweite Impfquote lag dem Sprecher zufolge bei 38,2 Prozent.

"Die Impfquoten sind in den letzten zehn Jahren relativ konstant (Ausnahme Corona-Saison 2020/21), allerdings leicht rückläufig", teilte der Sprecher mit. Und sie sind demnach dennoch weit unter der Ziel-Impfquote für Risikogruppen, die demnach bei 75 Prozent liege, "um diese besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen besser zu schützen".

Deshalb rät Gesundheitsministerin Drese zur Grippeschutzimpfung. "Die Impfung hilft, die Verbreitung des Virus zu reduzieren und schützt besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen."

Prognose ungewiss

Nach Informationen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales ist das Infektionsgeschehen - Stand Ende November - insgesamt niedriger als in den Jahren zuvor, teilte der Sprecher mit. "Dennoch erwartet das Ministerium eine Steigerung der Influenza-Positivrate in den nächsten Wochen." Ob die Erkrankungen dann über dem Niveau der Vorjahre liegen, sei derzeit für Mecklenburg-Vorpommern nicht seriös prognostizierbar.

Die Impfung ist bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten möglich. Auch die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte bieten die Grippeschutzimpfung an, ebenso wie einige Apotheken im Land.

Apotheken impfen eher selten

Der Anteil der impfenden Apotheken ist allerdings eher gering, sagte ein Sprecher der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern der dpa. "Wir haben eine niedrige zweistellige Zahl an Apotheken, die auch impft." Insgesamt gibt es seinen Angaben zufolge 353 Apotheken in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Angaben darüber, wie viele Impfdosen dort verabreicht werden, konnte er nicht machen.

Über das Onlineportal mv-impft.de können sich Bürgerinnen und Bürger über die Impfung informieren. Zudem habe die Impfkampagne des Gesundheitsministeriums für Aufmerksamkeit gesorgt, teilte der Sprecher mit. Vier Wochen lang waren in Arzt- und Gesundheitspraxen auf mehreren Bildschirmen über das gesamte Land verteilt Informationen - darunter 20.692 Spots - ausgestrahlt worden.

Viele Atemwegserkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern

Bis Ende November seien ganz allgemein mehr akute Atemwegserkrankungen gemeldet worden, meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock. So seien seit Anfang Oktober mehr als 3.000 Proben von den Ärztinnen und Ärzten eingeschickt worden. Fast 1.300 davon bestätigten sich und wiesen Erreger von Atemwegserkrankungen auf.

Im Nordosten sind die meisten Meldungen derzeit allerdings nicht auf Grippeviren zurückzuführen. Für Influenza A wurden seit Anfang Oktober erst 30 Fälle bestätigt, zwölf davon allein in der letzten Novemberwoche. Stattdessen sind klassische Erkältungsviren (733 bestätigte Fälle) und Coronaviren (356 bestätigte Fälle, 105 davon in der letzten Novemberwoche) stärker verbreitet.

Zum Vergleich: In der Saison 2024/25 wurden im Nordosten 1.541 Grippefälle registriert - sie waren positiv auf Influenza-A oder -B-Viren getestet worden.

Quelle: dpa

Regionales