Mecklenburg-VorpommernLeuchtturm Kap Arkona wird saniert – Licht bleibt an

Das Kap Arkona im Norden Rügens ist für die Schifffahrt traditionell ein wichtiger Ort zur Orientierung. Damit das so bleibt, wird der dort noch genutzte Leuchtturm saniert - aber nicht nur das.
Kap Arkona (dpa/mv) - Hoch ober der Ostsee erhält der Leuchtturm am Kap Arkona – eines der Wahrzeichen der Nordspitze Rügens – aktuell eine Verjüngungskur. Die Sanierungsarbeiten laufen laut des zuständigen Schifffahrtsamts (WSA Ostsee) planmäßig. "Die exponierte Lage an der Steilküste stellt grundsätzlich eine Herausforderung dar", schrieb eine WSA-Sprecherin. "Trotz Wind und Wetter konnten die Arbeiten bislang jedoch ohne Verzögerungen fortgeführt werden."
Der Turm ist vollständig eingerüstet, überdacht und teilweise mit Planen eingehaust - zum Schutz vor dem Wetter, zur Sicherung der Arbeiter und der Baustelle - etwa vor herabfallenden Teilen - und auch wegen notwendiger Sandstrahlarbeiten.
Zuletzt war der Turm früheren Angaben 1991 in ähnlichem Umfang saniert worden. Die Witterung habe mit der Zeit für Schäden gesorgt.
Leuchtfeuer während Arbeiten in Betrieb
In den zurückliegenden Tagen seien Teile des Laternenhauses zurückgebaut und instand gesetzt worden. Das Geländer des Besucherpodests wurde demnach vollständig zurückgebaut und die Trittbleche, Bleche oberhalb der Verglasung und der beschädigte Schneefang wurden demontiert. Die Teile seien deutlich von Rost gezeichnet gewesen. Die Mauerwerksfassade sei vollständig vorgereinigt, beschädigte Steine werden aus dieser nun herausgebrochen.
"Das Leuchtfeuer bleibt während der Arbeiten in Betrieb", so das WSA. "Eine Abschaltung des Seezeichens ist bisher nicht erfolgt und ist auch für den weiteren Bauverlauf nicht geplant." An der Optik selbst stünden keine Arbeiten an.
Zuverlässigen Betrieb für Schifffahrt gewährleisten
WSA-Amtsleiter Stefan Grammann erklärte: "Die Sanierung des Leuchtturms Arkona trägt dazu bei, die historische Bausubstanz zu erhalten und den Betrieb des Seezeichens auch künftig zuverlässig für die Schifffahrt zu gewährleisten." Früheren Angaben zufolge sind für die Baukosten bis zu rund einer halben Million Euro eingeplant.
Die Aussichtsplattform war für die Arbeiten dieses Jahr früher für Besucher geschlossen worden. Das WSA geht davon aus, dass sie zum Saisonstart im April wieder geöffnet werden kann.
Der Turm ist laut der örtlichen Tourismusgesellschaft seit 1905 in Betrieb. Sein Leuchtfeuer befindet sich demnach 75 Meter über dem Meeresspiegel, die Steilküste eingerechnet. Der Bau selbst ist den Angaben zufolge 35 Meter hoch. Nach dem Aufstieg über 164 Stufen auf die Aussichtsplattform seien nicht nur Hiddensee, sondern bei gutem Wetter auch die dänische Insel Møn zu sehen.
Neue Radaranlage geplant
Neben dem Leuchtturm befindet sich am Kap Arkona noch der sogenannte Schinkelturm – ein kleinerer, 1828 in Betrieb genommener und 1905 außer Dienst gestellter Leuchtturm mit eckiger Grundform. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich zudem der Peilturm, der 1927 für den militärischen Seefunk errichtet wurde.
Wie das WSA jüngst mitteilte, soll am Kap Arkona zudem eine neue Radaranlage installiert werden. Der Verkehr habe sich so entwickelt, dass es einen erhöhten Bedarf in dem Seegebiet gebe. Nach heutigem Stand solle die Anlage – vorbehaltlich des weiteren Planungsverlaufs – 2027 in Betrieb genommen werden.