Regionalnachrichten

Mecklenburg-VorpommernTemperaturen von über 30 Grad in Mecklenburg-Vorpommern

19.07.2022, 05:36 Uhr
Ein-Maehdrescher-faehrt-nach-Sonnenuntergang-ueber-ein-Feld
(Foto: Jens Büttner/dpa/Symbolbild)

Die Hitze im Nordosten hat am Dienstag vor allem Mecklenburg getroffen. Am Mittwoch soll es noch wärmer werden. Die Feuerwehr blickt mit Sorge auf das Wetter.

Schwerin/Offenbach (dpa/mv) - Wer konnte, stürzte sich zur Abkühlung in die Fluten der Ostsee oder suchte ein schattiges Plätzchen unter Bäumen. Der Sommer mit heißen Temperaturen hat am Dienstag auch Mecklenburg-Vorpommern erreicht. In Boizenburg an der Elbe etwa zeigte das Thermometer knapp 35 Grad Celsius. Kaum kühler war es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Schwerin oder im ostmecklenburgischen Feldberg mit jeweils 33 Grad. Den Höhepunkt der von Westen her anrollenden Hitze erwarten die Meteorologen für den Nordosten am Mittwoch. Dann würden in weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns 38, an der Elbe sogar 39 Grad erreicht, sagte ein DWD-Sprecher in Hamburg. Etwas kühler bleibe es im Küstenbereich.

Der Hochdruckeinfluss, mit dem extrem heiße und trockene Luft herangeführt wird, hält allerdings wohl nicht so lange an. Schon in der Nacht zum Donnerstag ist infolge eines Luftmassenwechsels mit Gewittern und einer Abkühlung zu rechnen. "Dieser Wechsel geht einher mit starker Bewölkung, teils kräftigen Schauern und Gewittern sowie Windböen. Der Wind dreht rasch von östlichen Richtungen auf West", teilte der DWD mit.

Wegen der Trockenheit steigt zugleich die Waldbrandgefahr. Je länger die hohen Temperaturen anhalten, desto mehr Feuchtigkeit verdunstet aus dem Boden und der Vegetation. In der Nacht zum Dienstag konnte die Feuerwehr bereits einen Brand bei Neustadt-Glewe unter Kontrolle bringen. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Bei Lübesse südlich von Schwerin fing eine Strohpresse Feuer.

Der Landesfeuerwehrverband rechnet mit einer steigenden Zahl an Einsätzen. Unter anderem gehe man von mehr Vegetationsbränden durch Erntearbeiten oder unachtsames Verhalten und einer steigenden Zahl von Hitzeopfern aus. Die Feuerwehr sieht sich jedoch gut gewappnet.

Die Landesforstanstalt gab am Dienstag für die südwestlichen Regionen entlang der Elbe bereits die höchste Waldbrand-Warnstufen 5 an. Stufe 4 gilt für das Gebiet um Parchim und ab Mittwoch auch für die Region Neubrandenburg. Entspannter ist die Lage noch in den Küstengebieten mit Stufe 2. Aus Sicht der Feuerwehren im Land sind die Forstämter gut aufgestellt, unter anderem mit modernen Feuerwachtürmen, die die gefährdeten Gebiete mit Kameras im Blick behalten.

Auch die Deutsche Bahn ist auf Hitze vorbereitet. "Damit es zu keinen hitzebedingten Ausfällen der Leit- und Sicherungstechnik kommt, haben wir Tausende Anlagen mit Klimaanlagen ausgerüstet", teilte der für die Region Nordost zuständige Bahnsprecher am Dienstag mit. Hitze könne den Schienen und dem Gleisbett zu schaffen machen. Grund sei, dass Stahl sich bei extremen Temperaturen dehnt. Mit zusätzlichen Sensoren an besonders relevanten Stellwerken soll es möglich sein, schneller auf drohende Probleme zu reagieren.

Um auch die Fahrgäste bei den hohen Temperaturen nicht allein zu lassen, investiert die Bahn zudem nach eigenen Angaben in die Instandhaltung ihrer Klimaanlagen im Nah- und Fernverkehr. Wer aktuell ein Fernverkehrsticket gebucht hat, die Fahrt wegen der Temperaturen jedoch gern verschieben möchte, kann zudem mit Kulanz rechnen. Laut einem Sprecher können die Tickets bis einschließlich 27. Juli flexibel genutzt werden. Dies gelte auch für Spar- und Supersparpreise.

Quelle: dpa

Regionales