Regionalnachrichten

Niedersachsen & BremenBewährungsstrafen nach Auseinandersetzung um Hundekauf

30.06.2021, 02:00 Uhr

Lüneburg (dpa/lni) - Nach einem ausufernden Streit zwischen zwei Familien um den Kauf einer Mischlingshündin auf einem Supermarktparkplatz in Wietze (Landkreis Celle) hat das Lüneburger Landgericht Bewährungsstrafen verhängt. Bei der Rückabwicklung des Verkaufs im Oktober 2017 war ein Mann so schwer verletzt worden, dass er zwei Jahre später nach zwei Kopfoperationen starb. Angeklagt waren ein Ehepaar und dessen 24-jähriger Sohn. Die Mutter soll eine andere Frau mit der Hundeleine geschlagen haben, Vater und Sohn dann dem Lebensgefährten Schläge verpasst haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Anwälte, die Freispruch für die Angeklagten aus Hannover forderten, können die Entscheidung vor dem Bundesgerichtshof anfechten. (Az: 31 KLs 5-19)

Der Sohn wurde am Mittwoch zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Zum Tatzeitpunkt galt er noch als Heranwachsender. Der 54 Jahre alte Vater erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch die Mutter machte sich wegen gefährlicher Körperverletzung strafbar und wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Alle drei bekamen eine Bewährungszeit von jeweils zwei Jahren.

Das Verfahren war zunächst im Frühjahr 2019 beim Amtsgericht Celle angeklagt und eröffnet worden. Nachdem das Opfer gestorben war und damit der Vorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge im Raum stand, wurde das Verfahren an das Landgericht abgegeben.

© dpa-infocom, dpa:210629-99-193038/3

Regionales