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Niedersachsen & BremenHühnerbauer Odefey züchtet für Sterneküche

15.11.2021, 06:00 Uhr

Uelzen (dpa/lni) - Lars Odefey züchtet Hühner für die gehobene Gastronomie. Um die Zucht bis zur Schlachtung und Vermarktung kümmert sich der Landwirt selbst auf dem Hof in Uelzen. Ein enormer Aufwand. Das Geflügel hat seinen Preis und ist bei Sterne-Köchen begehrt.

Der 38-Jährige hält Hunderte Tiere verschiedener Rassen in selbstgebastelten Bauwagen - die französischen Bressehühner gelten als besonders köstlich. "Das ist alles mega-aufwendig und eh Wahnsinn, was wir hier machen, weil eigentlich viel zu teuer", sagt Odefey. 18 bis 20 Wochen lebt sein Geflügel bis zur Schlachtung.

Die Tiere haben Auslauf, sollen sandbaden für die Hygiene, Regen abbekommen sowie eine Struktur in Muskeln und Bindegewebe bilden. Dafür kostet das Bressehuhn 36,90 Euro. Fünf Euro günstiger kommen die Weidehühner - der Klassiker. Auf ein Bio-Siegel verzichtet er: "Die Regularien sind mir zu lasch. Da dürfte ich bis zu 4800 Tiere gemeinsam halten, so viele haben wir nicht einmal in den zehn Ställen zusammen." Beim Futter achte er auf höchsten Standard.

Was Odefey mache, sei früher als Gourmet-Geflügel bekannt gewesen und heute nur noch in Frankreich zu bekommen. "Den Unterschied kann man schmecken. Die Tiere haben weniger Brust, aber mehr Keule. Dazu ist das Fleisch marmorierter und fester", sagt Carsten Bauck, der in der Nähe Deutschlands größte Demeter-Masthähnchen-Haltung betreibt. Seine Küken bezieht Odefey denn auch von einer Familienbrüterei im Elsass. "Frankreich ist anders aufgestellt, viele arbeiten auf höherem Niveau. In Deutschland heißt es nur Masse, Masse", sagt der Hühnerbauer.

© dpa-infocom, dpa:211115-99-00434/2

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