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Niedersachsen & BremenMehrere Proteste gegen Corona-Politik: Festnahmen

10.01.2022, 21:09 Uhr
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(Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Braunschweig (dpa/lni) - In mehreren Städten Niedersachsens hat es am Montagabend erneut Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gegeben. In Braunschweig versammelten sich nach einer ersten Schätzung der Polizei rund 500 Menschen auf dem Domplatz. Wenige Meter entfernt habe eine Gruppe versucht, eine Polizeikette in der Innenstadt zu durchbrechen, sagte Polizeisprecher Dirk Oppermann. Ihm zufolge wurden mehrere Personen vorläufig festgenommen, um die Identitäten für Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs feststellen zu können.

Da sich nach Angaben der Polizei kein Versammlungsleiter meldete, beschränkten die Beamten die Versammlung darauf, dass sie nur stationär stattfinden durfte. Vereinzelt wurden aus der Gruppe Menschen fixiert und abgeführt. "In diesen Fällen ging es um Ordnungswidrigkeiten, zumeist wurde gegen die Maskenpflicht verstoßen", sagte Oppermann. Nach etwas mehr als einer Stunde war der Platz in der Innenstadt wieder leer.

In Braunschweig hatte es am vergangenen Montagabend mit rund 1100 Menschen die größte Demonstration gegen Corona-Einschränkungen gegeben. Nach Angaben der Polizei kam es im Verlauf zu 13 Straftaten, darunter Angriffe auf Polizisten, Flaschenwürfe und Beleidigung. In fünf Fällen seien mutmaßlich falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht vorgelegt worden.

In der Landeshauptstadt Hannover gab es am Montagabend zehn nicht angemeldete Demonstrationen gegen die Corona-Politik, wie ein Polizeisprecher sagte. Etwa 400 Menschen waren laut Polizei im Zentrum von Verden unterwegs und demonstrierten unter anderem mit Plakaten gegen die Corona-Maßnahmen. In Nordenham zählte die Polizei rund 60 Teilnehmer und in Bracke etwa 30 Menschen.

Aus mehreren weiteren Städten berichtete die Polizei von unangemeldeten Versammlungen, die den Beamten zufolge größtenteils friedlich abliefen. Es gab aber auch angezeigte Treffen, wie etwa in Hildesheim, wo sich laut Polizei rund 200 Menschen auf dem Andreasplatz trafen.

Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) forderte am Montag angesichts der hohen Infektionszahlen ein Ende dieser Demonstrationen. "Wir brauchen jetzt alle verfügbaren Kapazitäten der öffentlichen Verwaltung zum Schutz von Menschenleben", sagte NTL-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer.

© dpa-infocom, dpa:220110-99-660520/3

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