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Nordrhein-Westfalen "Hoffnung im Karton": Aktion für Kinder in Erdbebengebiet

(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Eine kleine Freude für Kinder in Not: In den Erdbebengebieten sollen sie zum Ramadan-Ende Schuhe und Schulbedarf aus NRW erhalten. Die Aktion hat ein Hilfsverein mit Unterstützung des Türkischen Bunds in NRW ins Leben gerufen.

Essen (dpa/lnw) - Bunte Stifte, Hefte, Schuhkartons mit Bärchen- oder Comicmotiven: Zwei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien will die Aktion "Hoffnung im Karton" Kinder in den Katastrophengebieten mit Schuhen und Schulmaterial versorgen. Die Spenden sollen zum Ende des Fastenmonats Ramadan in zwei besonders stark getroffenen türkischen Provinzen verteilt werden - vom 21. bis 23. April, schilderte Cem Sentürk von den Initiatoren des Projekts.

"Wir möchten Kindern in dieser schweren Zeit ein gutes Gefühl geben." Der 23. April sei Kindertag in der Türkei und nationaler Feiertag, sagte Wissenschaftler Sentürk, Mitgründer der unmittelbar nach dem Erdbeben ins Leben gerufenen Hilfsinitiative "Zeit für Solidarität".

"Bildung ist für uns das A und O, deshalb sind auch die Schulmaterialien im Schuhkarton für uns sehr wichtig", betonte der Vorsitzende des Türkischen Bunds in NRW, Serhat Ulusoy, im zentralen Spenden-Sammellager in Essen. Dort werden die Güter von Helfern sortiert und auf Paletten gestapelt. Der TB in NRW ist Träger des Hilfsvereins und unterstützt die Spendenaktion.

Am 6. Februar hatten zwei starke Erdbeben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Allein in der Türkei kamen 50.399 Menschen ums Leben, mehr als zwei Millionen Personen wurden dort obdachlos.

Noch bis zum 12. April könnten Spenden in Essen, Köln und Dortmund abgegeben werden, sagte Ulusoy. Es sollten ausschließlich neue Schuhe sein, keine getragenen oder ausrangierten Paare. Auch selbst gemalte Bilder und Mut machende Botschaften von Grundschulkindern steckten in vielen Kartons. So heißt es auf einigen Zeichnungen auf Deutsch oder Türkisch: "Seid nicht traurig", "bitte bleibt gesund" und "wir helfen euch".

In Nordrhein-Westfalen leben unter allen Bundesländern die meisten Menschen mit türkischen Wurzeln. Viele haben Angehörige bei der Katastrophe verloren oder sorgen sich um Familienmitglieder und Freunde in Not. Am Dienstag hatte Europaminister Nathanael Liminski (CDU) die Essener Sammelstelle besucht und Schulbedarf mitgebracht. "Diese wunderbare Initiative schenkt Kindern in den türkischen Erdbebengebieten im Ramadan zum Zuckerfest ein Stück Normalität", sagte er der dpa. Die Spendenbereitschaft sei erfreulich groß, berichtete Ulusoy. Auch viele Geldspenden gingen ein.

Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann spendete über seine Stiftung 1000 Gutscheine à 30 Euro, die Sentürk zufolge in der Türkei eingelöst werden können. Die Spenden-Lieferungen sollten über die Stadt Adana verteilt werden.

Quelle: dpa

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