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Rheinland-Pfalz & SaarlandUta Sullenberger neue Landeschefin der Grünen im Saarland

21.11.2021, 01:59 Uhr
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(Foto: Harald Tittel/dpa)

Nach langen internen Streitigkeiten haben die Grünen im Saarland eine neue Landeschefin. Sie will Gräben schließen - auch angesichts der bevorstehenden Landtagswahl im kommenden Jahr.

Saarbrücken (dpa/lrs) - Uta Sullenberger ist neue Vorsitzende der Grünen im Saarland. Die 51 Jahre alte Grundschullehrerin erhielt am Sonntag auf einem Parteitag in Saarbrücken 115 von 142 gültigen Stimmen. 20 Delegierte votierten mit Nein, 7 enthielten sich. Als Co-Vorsitzender setzte sich der 57jährige Chemiker Ralph Nonninger im ersten Wahlgang gegen zwei Mitbewerber mit 80 von 130 gültigen Stimmen durch.

Sullenberger, die bei der Bundestagswahl Direktkandidatin im Wahlkreis St. Wendel war, sagte bei ihrer Vorstellung: "Ich trete an, um die Gräben zu schließen." Sie zeigte sich nach ihrer Wahl zuversichtlich, dass das gelingen könne, auch wenn das "nicht einfach wird". Mit Blick auf die Landtagswahl Ende März 2022 appellierte Sullenberger an die eigene Partei: "Es gibt viel Menschen, die uns wählen wollen. Wir dürfen die nicht hängen lassen."

Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem die erst im Juni gewählte Doppelspitze Barbara Meyer-Gluche und Ralph Rouget bereits nach wenigen Wochen im Streit um die Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl zurückgetreten war.

Im Zuge der Listenaufstellung war der schon länger schwelende interne Konflikt zwischen Anhängern und Gegnern des ehemaligen langjährigen Landesvorsitzenden Hubert Ulrich eskaliert. Im Ergebnis brachten die Grünen auch nach Intervention der Bundespartei keine gültige Landesliste zustande und waren als Partei bei der Bundestagswahl im Saarland nicht wählbar.

Im Laufe der Auseinandersetzungen waren neben den beiden Vorsitzenden auch der politische Geschäftsführer sowie weitere Vorstandsmitglieder zurückgetreten, so dass von den insgesamt 16 Vorstandsposten zuletzt nur noch 8 besetzt waren.

Zum Auftakt des Parteitages am Sonntag, der mit einstündiger Verspätung begann, hatte die stellvertretende Landesvorsitzende Kiymet Goektas die etwa 150 Delegierten zu einem "respektvollen und anständigen" Umgang aufgerufen. Die Partei habe sich in den vergangenen Monaten mit gegenseitigen Vorwürfen beschäftigen müssen und "keine einzige inhaltliche Arbeit geschafft", sagte Goektas.

Allerdings wurde auch auf dem Parteitag am Sonntag zunächst über Stunden über Verfahrensfragen gestritten. Dabei wurde unter anderem mehrheitlich entschieden, nicht den gesamten Vorstand neu zu wählen, sondern nur die nach den Rücktritten vakanten Positionen neu zu besetzen.

© dpa-infocom, dpa:211120-99-77110/5

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