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Rheinland-Pfalz & SaarlandLandessportminister wollen sich politischer aufstellen

06.04.2022, 14:40 Uhr
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(Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild)

Die Landesminister wollen in der Sportpolitik mehr mitbestimmen. Große Sportereignisse wie Olympische Spiele sollen in Deutschland auch wieder möglich sein, sagt der Vorsitzende Lewentz.

Mainz/Hamburg (dpa/lrs) - Die Sportministerkonferenz der Länder soll nach dem Willen des rheinland-pfälzischen Ministers Roger Lewentz (SPD) zu einem "deutlich politisch agierenderen" Gremium nach dem Vorbild der Innenministerkonferenz werden. "Wir als Landessportminister wollen uns politischer aufstellen", sagte Lewentz der Deutschen Presse-Agentur vor der Sportministerkonferenz, deren Vorsitzender er ist. Die Sportminister treffen sich am Donnerstag und Freitag zu einer außerordentlichen Konferenz in Hamburg.

"Wir sind mit dem Ergebnis der letzten Olympischen Sommerspiele nicht zufrieden", sagte Lewentz. "Wir sind offensiv der Meinung, dass große Sportereignisse auch in Deutschland wieder möglich sein müssen - bis hin zu Olympischen Spielen." Bei der nächsten Sportkonferenz in München noch in diesem Jahr werde es um die Weiterentwicklung des Leistungssports gehen.

Mit Nancy Faeser (SPD) werde in Hamburg seit langem wieder einmal eine Bundesinnenministerin zu Gast sein. "Das zeigt, dass die politischere Ausrichtung der Sportministerkonferenz auch in Berlin gesehen und anerkannt wird." Die Sportkonferenz verstehe sich ähnlich der Innenministerkonferenz "als politische Konferenz der Landesminister mit Gast Bundesministerin". Das werde jetzt auch organisatorisch umgesetzt.

"Wir standen so ein bisschen im Schatten der Gespräche der Sportorganisationen mit dem Bundesinnenministerium", sagte Lewentz, der seit 2011 Sport- und Innenminister in Rheinland-Pfalz ist. "Ein Großteil der Sportpolitik wird aber in den Ländern verantwortet", betonte der SPD-Politiker. "Ich bin fest überzeugt, dass wir eine Sportpolitik ab dem ersten Moment mitbeschließen müssen." Die Sportminister seien "die starken Partner" der Sportorganisationen in den Ländern. "Wir wissen, wie aktuelle Entwicklungen laufen. Und wir wollen nicht reagieren, wir wollen agieren."

Lewentz wird in Hamburg aber nicht dabei sein, weil er als Innenminister im Landtags-Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe im Sommer mit 135 Toten als Zeuge geladen ist. "Es ist schade, dass ich nicht selbst dabei sein kann, weil das von mir angestoßen wurde, aber ich freue mich, dass alle anderen 15 Bundesländer diesen Weg gemeinsam mit uns gehen", sagte Lewentz. Dies bedeute eine Aufwertung der Sportpolitik der Länder in der Zusammenarbeit mit den jeweiligen Sportverbänden.

Lewentz betonte: "Die Olympischen Spiele sind in der Sportbewegung wichtig, weil sie Vorbildcharakter haben und mit Erfolgen Menschen auf die jeweiligen Disziplinen aufmerksam werden, sich dafür begeistern." Die Länder investierten viel Geld in den Leistungssport. "Der Olympische Gedanke ist zwar, dass die Teilnahme allein schon eine schöne Sache ist, aber es gehört natürlich auch ein Erfolg dazu und dass man sich als große Sportnation entsprechend platzieren kann."

Quelle: dpa

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