Rheinland-Pfalz & SaarlandRealschule plus im Fokus des Landtags

Erneut gibt es eine hitzige Debatte über die Bildungspolitik im Parlament. Das Thema rückt wenige Monate vor der Landtagswahl immer mehr ins Zentrum der Debatten.
Mainz (dpa/lrs) - Die CDU-Fraktion fordert eine Stärkung der Realschulen plus in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung habe diese Schulform im Stich gelassen, sagte die CDU-Abgeordnete Jenny Groß im Landtag in Mainz.
Es zeige sich eine alarmierende Situation an den Schulen: Es gebe eine Zunahme von Gewalt, fehlende Basiskompetenzen und sprachliche Probleme der Kinder sowie Lehrkräfte am Limit, erklärte die CDU-Politikerin. Deshalb müsse es eine echte Kehrtwende geben.
Die CDU-Bildungsexpertin forderte kleinere Klassen mit einer verbindlichen Klassengröße von maximal 24 Schülerinnen und Schülern. Es sollte eine Lehrerversorgung von mindestens 105 Prozent geben, um Vertretungsreserven zu haben. Auch müsse der Ausbau multiprofessioneller Teams vorankommen.
Offene Stellen
Bildungsminister Sven Teuber (SPD) berichtete von einem Zuwachs an Lehrkräften in Rheinland-Pfalz, auch bei der Realschule plus. Es gebe aber nicht genug Nachwuchs, um alle offenen Stellen in dieser Schulform zu besetzen.
Der AfD-Abgeordnete Joachim Paul sprach von einem sinkenden Niveau in den Realschulen plus sowie einer Zunahme an Gewalt. Helge Schwab von den Freien Wählern sprach sich für eine 110-prozentige Lehrkräfteversorgung aus.
Die Realschule plus vereint in Rheinland-Pfalz die Bildungsgänge Berufsreife (Hauptschulabschluss) und qualifizierter Sekundarabschluss I (Mittlere Reife). An einigen Realschulen plus besteht laut Bildungsministerium mit der Fachoberschule ein zusätzliches Bildungsangebot, in dem Jugendliche nach der 10. Klasse die Fachhochschulreife erwerben können.