Sachsen-AnhaltIHK: Wirtschaft im Norden Sachsen-Anhalts schlecht wie nie
Magdeburg (dpa/sa) - Die Stimmung der Wirtschaft im Norden Sachsen-Anhalts ist auf einem Tiefpunkt angekommen. "Die wirtschaftliche Verfassung der Unternehmen im Norden von Sachsen-Anhalt ist so schlecht wie seit Beginn unserer Konjunkturumfrage nicht mehr", sagte der Präsident der IHK Magdeburg, Klaus Olbricht, bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage in Magdeburg am Mittwoch.
Der ermittelte Gesamtklimaindex liege bei 68,3 Punkten. "Das ist ein absoluter Tiefststand", sagte der Präsident. "Die Unternehmen sind alle verunsichert, haben alle viel, viel Angst vor der Zukunft, keiner weiß, wie es weitergeht." Hauptgeschäftsführer André Rummel ergänzte, es sei eine branchenübergreifende Betroffenheit zu spüren.
Die sich im Zuge des Ukraine-Krieges weiter verschärfende Energieproblematik, die hohe Inflation sowie die weiter bestehenden Verwerfungen in den Lieferketten ließen die Konjunktur einbrechen, sagte Olbricht weiter.
Aus Sicht der IHK Magdeburg muss es ein klares Bekenntnis der Bundesregierung geben, die heimische Wirtschaft "mit allen Mitteln zu unterstützen". Es müsse ein Weg gefunden werden, dass sowohl die Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten werden, aber auch die Wirtschaft lebensfähig bleibe. "Wobei ich der Lebensfähigkeit der Wirtschaft in diesem Land immer den Vorrang geben würde", sagte Olbricht.
"Wir brauchen die Bundes- und die Landespolitik. Wir brauchen eine Anpassung der Rahmenbedingungen, ein Reagieren der Politik auf die aktuelle Lage", sagte Hauptgeschäftsführer Rummel. Seitens des Landes und des Bundes sei zwar schon viel getan worden, es fehle jedoch ein abgestimmtes Vorgehen und eine klare Linie. "Eins ist Fakt, die Schwächung der Wirtschaft hilft uns in Deutschland gar nicht", sagte Rummel. Er appellierte an die Bundesregierung, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die Wirtschaft und Gesellschaft durch diese Lage führten.