Regionalnachrichten

Sachsen-AnhaltSachsen-Anhalt hat schon afghanische Ortskräfte aufgenommen

16.08.2021, 16:29 Uhr

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt beteiligt sich an der vom Bund koordinierten Aufnahme afghanischer Ortskräfte. "Im Rahmen der aktuellen Aufnahmeaktion wurden vom Bund seit 16. Juni 2021 bereits 61 Personen nach Sachsen-Anhalt verteilt", teilte das Innenministerium in Magdeburg am Montag auf Nachfrage mit.

"Von 38 ist hier bekannt, dass sie bereits eingereist sind. Das Land ist auf die Einreise weiterer aufzunehmender Personen vorbereitet." Grundsätzlich koordiniere der Bund die Aufnahme der Ortskräfte und ihrer Kernfamilien. Sie würden auf die Bundesländer und dann weiter auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt.

Mit Blick auf die Geflüchteten gehört Afghanistan laut Ministerium zu den "Top 3" der Hauptherkunftsländer in Sachsen-Anhalt. "Während im gesamten ersten Halbjahr des Jahres 2021 in Sachsen-Anhalt 84 Zugänge afghanischer Asylbegehrender in der Erstaufnahme registriert wurden, erhöhte sich die Gesamtzahl bis heute auf 144 Personen", hieß es. "Inwiefern das Land Sachsen-Anhalt zukünftig von einer verstärkten Fluchtmigration aus Afghanistan nach Europa betroffen sein wird, lässt sich derzeit nicht prognostizieren."

Das Land sei verpflichtet, nach dem Königsteiner Schlüssel knapp 2,8 Prozent aller bundesweit Asyl Begehrenden aufzunehmen. Hierfür stehe die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) zur Verfügung.

Die Bundeswehr war Ende Juni nach einem 20-jährigen Einsatz aus Afghanistan abgezogen. Im Gefolge des Abzugs aller auswärtigen Streitkräfte gewannen die Taliban rasch die Oberhand in dem Land. Zuletzt übernahmen sie auch die afghanische Hauptstadt Kabul. Damit sind die Leben derjenigen in Gefahr, die für die Deutschen oder andere ausländische Kräfte gearbeitet haben. Derzeit wird versucht, so viele Ortskräfte wie möglich außer Landes und damit in Sicherheit zu bringen.

© dpa-infocom, dpa:210816-99-862164/2

Regionales