Sachsen Impfnacht in Sachsen - Nur wenige Apotheken sind dabei
08.10.2025, 04:03 Uhr
Nur wenige Apotheken in Sachsen machen bei der "Langen Nacht des Impfens" mit. Warum das Angebot begrenzt bleibt und welche Gründe die Landesapothekerkammer dafür nennt.
Leipzig (dpa/sn) - In Sachsen lassen sich bislang nur wenige Menschen in Apotheken impfen. Wie aus einer Karte der vom Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) organisierten Initiative hervorgeht, beteiligen sich landesweit lediglich fünf Apotheken an der bundesweiten "Langen Nacht des Impfens" am Mittwoch. Mit dabei sind Apotheken in Leipzig, Dresden, Freiberg und Chemnitz.
Die Aktion soll helfen, die Impfquoten gegen Grippe und COVID-19 zu erhöhen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag Sachsen bei den COVID-19-Impfungen unter Menschen ab 60 Jahren zuletzt mit 9 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 20,9 Prozent - nach Thüringen der niedrigste Wert bundesweit. Bei der Grippeschutzimpfung erreicht der Freistaat dagegen mit 45,8 Prozent den fünften Platz. Empfohlen sind laut RKI 75 Prozent.
Köpping: "Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung"
Gesundheitsministerin Petra Köpping hatte zum Start der Grippesaison erneut zu Impfungen aufgerufen. "Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung. Wir dürfen diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagte die SPD-Politikerin.
Warum sich nur wenige Apotheken an der Impfaktion beteiligen, lässt sich laut Sächsischer Landesapothekerkammer nicht eindeutig sagen. Sprecherin und stellvertretende Geschäftsführerin Solveig Wolf sagte, die Kammer habe die Apotheken in diesem Jahr mit Informationsmaterial versorgt und ihnen freigestellt, eigene Aktionen zu organisieren. Der Sächsische Apothekerverband plant nach eigenen Angaben, sich im kommenden Jahr an der bundesweiten Aktion zu beteiligen.
Ferien, Fachkräftemangel und fehlende Nachfrage
Zu den Gründen für die geringe Beteiligung nannte die Sächsische Landesapothekerkammer unter anderem Ferienzeit und Personalmangel. "In Sachsen sind Herbstferien, und da ist auch Apothekenpersonal im Urlaub", sagte Wolf. Zudem ließen sich viele lieber beim Hausarzt impfen. Das Impfen in Apotheken sei noch neu und müsse sich erst etablieren.
Nach Angaben der Organisatoren beteiligen sich an der "Langen Nacht des Impfens" in Sachsen die Sonnen-Apotheke und die Lipsia-Apotheke in Leipzig, die City-Apotheke am Goldenen Reiter in Dresden, die Glückauf-Apotheke in Freiberg sowie die easyApotheke in Chemnitz.
Quelle: dpa