Sachsen Lesemarathon aus Werken Stefan Heyms
11.09.2025, 06:17 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Von der Stadtbibliothek bis zum ehemaligen Gefängnis: Chemnitz liest Stefan Heym und lädt ein, den Menschen hinter den Büchern zu entdecken. Was die "Heym-Reise" für Besucher bereithält.
Chemnitz (dpa/sn) - Mit einem Lesemarathon an zahlreichen Orten lässt Chemnitz das Werk des Schriftstellers Stefan Heym (1913-2001) aufleben. Dazu wird am Freitag an zahlreichen Orten in der Stadt aus Büchern Heyms gelesen: in der Stadtbibliothek ebenso wie im Opernhaus, im Museum Gunzenhauser, der Schönherrfabrik und der Stadtkirche St. Jakobi, aber auch am Roten Turm, im Gedenkort Kaßberg-Gefängnis und dem Weltecho. Die Aktion ist Teil des Programms von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025.
Die "Heym-Reise" soll laut Internationaler Stefan-Heym-Gesellschaft helfen, den Spuren des Autors zu folgen und ihn als Menschen hinter seinen Werken kennenzulernen. Heym sei nicht nur Schriftsteller gewesen, sondern eine Stimme der Vernunft in unruhigen Zeiten, betonte die Vorsitzende Petra Seedorff: "Ein Mahner gegen Opportunismus und ein unbeirrbarer Verfechter der Wahrheit – auch wenn sie unbequem war."
Wichtige Stimme der oppositionellen Literatur in der DDR
Sefan Heym wurde 1913 als Helmut Flieg in Chemnitz geboren, wuchs in einer deutsch-jüdischen Familie auf und floh später vor den Nationalsozialisten in die USA. 1952 kehrte er in die DDR zurück. Dort avancierte er zu einer wichtigen Stimme der oppositionellen Literatur und war im wiedervereinigten Deutschland politisch aktiv. Bekannt ist er für Romane wie "Fünf Tage im Juni" über den Volksaufstand in der DDR 1953, "Schwarzenberg" und "Der König David Bericht".
Neben Lesungen werden bis Sonntag weitere Veranstaltungen rund um Stefan Heym geboten. Dazu gehören eine Stadtführung auf den Spuren des jungen Heym über den Kaßberg, ein Schreibworkshop, ein Konzert, eine Podiumsdiskussion und eine Filmvorführung.
Quelle: dpa