ThüringenDenkort Schloss Schwarzburg: Millionenaufwand

Schwarzburg (dpa/th) - Das von den Nationalsozialisten durch Umbauten schwer beschädigte Schloss Schwarzburg in Südostthüringen ist zu einem "Denkort der Demokratie" hergerichtet worden. Dafür wurden der ehemalige Hauptsaal und der Emporensaal für Veranstaltungen restauriert, wie die Stiftung Schlösser und Gärten am Dienstag mitteilte.
Die von einer wechselvollen Geschichte geprägten Räume, die am Donnerstag (15. Juli) eröffnet werden, sollen künftig für Veranstaltungen genutzt werden. Der kleine Ort Schwarzburg nahe Rudolstadt ist mit der Unterzeichnung der Weimarer Verfassung am
11. August 1919 durch Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) in der Nähe des Schlosses in die Geschichte eingegangen.
Das Schloss hoch über dem Tal des Flusses Schwarza ist der Stammsitz der Adelsdynastie von Schwarzburg-Rudolstadt, die aus einer früheren Burg ein repräsentatives Barockschloss mit Hauptgebäude, Schlosskirche, Kaisersaalgebäude und Zeughaus mit Waffensammlung machte.
Die Nationalsozialisten begannen es in den 1940er Jahren zu einem "Reichsgästehaus" umzubauen. Die Arbeiten wurden nicht beendet, zurück blieb eine Bauruine. Nach ersten Sanierungsarbeiten in der DDR restaurierte die Stiftung nach der Jahrtausendwende das Torhaus, das jetzt die Waffensammlung beherbergt. Die sanierten Räume sind laut Stiftung erstmals seit mehr als 80 Jahren wieder zu besichtigen.
Der Denkort der Demokratie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Rund 2,5 Millionen Euro flossen in die Arbeiten, die auch vom Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" profitierten. Zur Eröffnung ist ein Tag der offen Tür mit Führungen geplant.
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