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ThüringenPreisentwicklung macht Thüringer Landwirten Sorgen

11.12.2025, 16:54 Uhr
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Eigentlich gab es 2025 eine gute Ernte. Aber Thüringens Bauern sind gar nicht glücklich. Sie bekommen für ihre Produkte zu wenig Geld.

Apfelstädt (dpa/th) - Thüringens Bauern stehen trotz einer guten Ernte in diesem Jahr wirtschaftlich unter Druck. Grund sei die negative Entwicklung der Erzeugerpreise für Getreide, Fleisch und Milch, sagte Bauernpräsident Klaus Wagner am Rand eines Verbandstreffens in Apfelstädt (Kreis Gotha). "Was sich derzeit auf dem Milchmarkt abspielt, ist ruinös." Von Butterpreisen teilweise knapp unter einem Euro könnten die Milchviehbetriebe nicht leben. Für ein Kilogramm Butter würden bis zu fünf Liter Milch verarbeitete.

Nach Einschätzung von Wagner schreibt keiner der Agrarbereiche schwarze Zahlen. "Wir gehen in schwierige Zeiten." Die Konsequenz aus den zu geringen Einnahmen für ihre Produkte seien geringere Investitionen der Agrarbetriebe. Hinzu komme die Unsicherheit über die künftige EU-Agrarförderung. Nach den Plänen könnten Thüringens großen Agrarbetrieben in den kommenden Jahren deutliche finanzielle Einschnitte drohen. Grund sind geplante Änderungen in der EU-Agrarförderung, die größere Betriebe benachteiligten.

Die Betriebe hofften auf Reformen. "Wir haben zwar den Agrardiesel zurück, aber wir haben mehr Reformen erhofft", sagte Wagner. Er nannte unter anderem mehr staatliche Unterstützung für den Umbau der Tierhaltung sowie einfacherer Verfahren.

Rund 2,6 Millionen Tonnen Weizen, Gerste und andere Getreidearten wurden in diesem Jahr in Thüringen geerntet und damit rund 280.000 Tonnen mehr als 2024.

Quelle: dpa

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