Wenn die Infiziertenzahlen steigen, wächst auch das Heer von Kontaktpersonen, die sich in die Isolation begeben müssen. Eine Analyseplattform kommt auf 350.000 Menschen, die in Deutschland derzeit in Quarantäne sind. Präsenzbetriebe wie das Handwerk bekommen das zu spüren.
Die Erholungstendenzen im Handwerk setzen sich fort. Allerdings bleiben wegen der Corona-Pandemie die Herausforderungen enorm. Der Verband ZDH appelliert an die öffentliche Hand, weil eine Entwicklung den Handwerksbetrieben nach wie vor Sorgen bereitet.
Einige Handwerksbetriebe waren trotz Corona-Einschränkungen ausreichend beschäftigt in den vergangenen Wochen. Gut gefüllter Auftragsbücher sei dank. Doch auch sie könnten die Krise noch zu spüren bekommen, meint der Branchenverband.
Die Zeit der missglückten Corona-Frisuren und herausgewachsenen Ansätze hat ein Ende, ab heute dürfen Friseure wieder schneiden, färben, föhnen. Die Nachfrage nach Terminen ist groß. Wegen der strengen Vorgaben wird sich aber einiges ändern.
Seit Jahren beklagt das Handwerk einen Mangel an Fachkräften. Die Corona-Krise, der Lockdown und die damit einhergehende schlechte Auftragslage könnten das Problem weiter verstärken. Eine neue Umfrage zeigt, dass viele Betriebe kommendes Jahr weniger Nachwuchs ausbilden wollen.
Vielen Betrieben stünde "das Wasser bis zum Hals", "nicht wenige" drohten gar komplett unterzugehen, warnt der Präsident des Handwerkerverbands. Er fordert deshalb unter anderem steuerliche Erleichterungen. Die sollen den privaten Konsum anschieben.
Hunderte Milliarden Euro stellt die Bundesregierung bereit, um Unternehmen in der Corona-Krise vor dem Schlimmsten zu bewahren. Doch das Geld kommt nicht überall an, wo es dringend nötig ist.
Bis vor wenigen Wochen konnten sich viele Handwerker ihre Kunden noch aussuchen, die Auftragsbücher waren prall gefüllt. Doch das habe sich rasant geändert, sagt der Chef-Lobbyist der Branche. Problematisch seien nicht nur Stornierungen, sondern auch wegbrechende Lieferketten.
Anfang März 2020 tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Deutschland braucht Fachkräfte in fast allen Gewerben, betont Handwerkspräsident Wollseifer. Der Mangel hat bereits jetzt Auswirkungen auf das Baugewerbe.
Seit 2004 können Handwerkerleistungen auch ohne einen Meisterbrief angeboten werden. In einem Dutzend Berufen dreht die Große Koalition diese Liberalisierung jetzt zum Teil zurück.
Das Handwerk hat goldenen Boden, im kommenden Jahr könnte er nur silbern sein: Die Branche hierzulande wird Verbandsangaben zufolge zwar weiter zulegen, aber mit einer schwächeren Dynamik.
2004 fiel in mehr als 50 Berufen die Meisterpflicht weg. Die damalige Bundesregierung wollte mit der Reform einfachere Tätigkeiten für Selbstständige öffnen. Doch seitdem lässt die Qualität zu wünschen übrig, monieren Kritiker. Jetzt kommt die Wende.