Der Hersteller des Sturmgewehrs G36 weist jegliche Kritik an seiner Waffe zurück. Das Bundeskriminalamt solle nun die technischen Fakten klären, fordert Heckler & Koch. Das Unternehmen klagt über Rufschädigung und teilt kräftig aus gegen seine Kritiker.
Ein geheimes Papier belegt einem Medienbericht zufolge: Das Verteidigungsministerium wusste seit Jahren von den Mängeln an der Bundeswehr-Standardwaffe G36. "Leib und Leben" seien womöglich gefährdet, das Serienmodell heimlich umkonstruiert worden.
Jahrelang war bekannt, dass das G36 nicht trifft, wenn es heiß geschossen ist. Die Soldaten in Afghanistan bekamen trotzdem kein besseres Gewehr. Das Verteidigungsministerium verschleppte womöglich eine umfassende Untersuchung. Von Hannes Vogel
Seit Jahren beschweren sich deutsche Soldaten, dass ihre Gewehre im Einsatz Probleme bereiten. Nun räumt dies auch Verteidigungsministerin von der Leyen erstmals ein. Mittelfristig muss die Truppe eventuell mehr als Hunderttausend "G36" ersetzen.
Noch hat Sigmar Gabriel nur wenige Rüstungsexporte abgelehnt - umso mehr hat er aber durch Nichtstun aufgeschoben. Die Industrie wird nervös. Erste europäische Unternehmen wollen "German free" produzieren.
Heckler & Koch geht mit dem Bundesrechnungshof hart in Gericht. Die Behörde habe keine wehrtechnische Kompetenz und provoziere dennoch mit nicht erwiesenen Behauptungen einen erheblichen Reputationsschaden für die Waffenschmiede.
Die G36 ist das Standardgewehr der Bundeswehr. Doch mit der Waffe gibt es immer wieder Probleme. So wird bei langen Schusssalven der Lauf so heißt, dass er sich verzieht und die Schussgenauigkeit dahin ist. Das Problem ist bekannt - und wird verschleiert.
Durch gefälschte Dokumente gelangen Waffen des deutschen Herstellers Heckler & Koch in mexikanische Unruheregionen. Die Firma entlässt daraufhin zwei Mitarbeiter, die sie dafür verantwortlich macht. Zu Unrecht, befindet nun ein Gericht.