Istanbul

Bei den Verhandlungen in Istanbul zwischen der Ukraine und Russland wird kein Durchbruch erzielt. Kurz danach attackieren die russischen Streitkräfte erneut die ukrainische Grenzregion Sumy. Neun Menschen kommen ums Leben.

Die russisch-ukrainischen Verhandlungen in Istanbul waren zum Scheitern verurteilt. Nicht nur, weil Putin keinen Frieden will, er kann den Krieg auch aus ökonomischen Gründen kaum einfach stoppen. Die Logik der Kriegswirtschaft zwingt ihn, weiterzumachen. Von Hannes Vogel

Behörden in der Türkei werfen Joakim Medin vor, an einer gegen Staatschef Erdogan gerichteten PKK-Demonstration teilgenommen zu haben. Am Flughafen von Istanbul wird der schwedische Journalist festgenommen und kommt in Haft - bis jetzt. Das Ganze erinnert an einen vergleichbaren Fall aus Deutschland.

Insider berichten von üblen Aussagen, die der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski bei Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul gemacht haben soll. Demnach droht Moskau mit der Besetzung weiterer Gebiete und ist bereit, noch sehr lange Krieg zu führen.

Die ersten direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland seit 2022 sind in Istanbul zu Ende gegangen. Dem Ziel, Moskaus Angriffskrieg zu beenden, ist man dabei allem Anschein nach nicht wirklich näher gekommen. Entsprechend fallen die Reaktionen aus.

Das erste Gespräch zwischen der Ukraine und Russland ist in Istanbul wohl ohne große Fortschritte geendet. Laut einem Insider stellt Moskau wie auch schon in der Vergangenheit Bedingungen, die für Kiew unannehmbar sind. Verständigt haben sich beide Seiten auf einen Gefangenenaustausch.

In Istanbul kommen die russische und die ukrainische Delegation zusammen. Kiews Hauptziel sei eine Waffenruhe, erklärt der ukrainische Präsidialamtschef Jermak. Auch ein mögliches hochrangigeres Treffen wird Insidern zufolge ein Gesprächsthema sein.

In einem Palast in der Türkei wollen Ukrainer und Russen zwei Tage lang über ein Ende des Krieges verhandeln. Schon der Donnerstag gleicht jedoch einer Hängepartie. Putin verweigert sich, Selenskyj reist ab, Trump druckst nur herum. Immerhin: Jetzt ist Rubio in Istanbul gelandet.

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In der Türkei sollen die Ukraine und Russland zu den ersten direkten Gesprächen seit mehreren Jahren zusammentreffen. Nach der Absage Putins verzichtet auch Selenskyj auf eine persönliche Teilnahme. US-Außenminister Rubio zeigt sich sehr pessimistisch, was das Aufeinandertreffen angeht.

Der Istanbul-Donnerstag würde gar nichts bringen, das war schon vorher klar. Doch diese Woche zeigt auch: Wenn Europäer mit einer Stimme sprechen und dann noch Trump um 6 Uhr aus dem Bett klingeln, kommt erstmals Bewegung in die Sache. Von Frauke Niemeyer