Migranten

Vermummte und bewaffnete Bundesbeamte jagen in Los Angeles Migranten, das löst wütende Demonstrationen aus. US-Präsident Donald Trump schickt die Nationalgarde nach Kalifornien, obwohl der Bundesstaat das ablehnt. Es kommt zu Konfrontationen.

Die US-Regierung will Tausende mutmaßlich illegale Migranten abschieben - und lässt dabei rigoros vorgehen. In Los Angeles kommt es zu massivem Protest. Präsident Trump kündigt daraufhin die Entsendung von 2000 Nationalgardisten an. Die ersten 300 patroullieren bereits in der Metropole.

Die Trump-Regierung geht mit äußerster Härte gegen Einwanderer vor. Nach mehreren aufsehenerregenden Verhaftungen in Los Angeles demonstrieren Hunderte Menschen gegen das Vorgehen. Es kommt zu Gewalt, die Polizei setzt Blendgranaten ein.

Der Fall schlägt hohe Wellen: Obwohl er eine Arbeitserlaubnis hat, wird ein 29-Jähriger nach El Salvador abgeschoben. Nach einem juristischen Tauziehen ist der Mann nun zurück in den USA - und muss sogleich vor Gericht erscheinen. Ihm drohen eine Haftstrafe und die erneute Abschiebung.

Seit seiner Wiederwahl treibt Trump Abschiebungen und freiwillige Ausreisen von Migranten voran. Nun verschärft der US-Präsident seinen Kurs mit Einreisesperren: Bürger aus zwölf Ländern dürfen ab dem 9. Juni gar nicht mehr in die USA kommen. Sieben weitere Länder werden teilweise beschränkt.

In der US-Stadt Boulder wirft ein 45-Jähriger Molotow-Cocktails auf jüdische Demonstranten und verletzt einige von ihnen. Während der Angreifer in Haft sitzt, sollen seine engsten Angehörigen schnellstmöglich abgeschoben werden. Außenminister Rubio droht potenziellen Nachahmern.

Alexander Dobrindt will als Innenminister strengere Migrationsregeln durchsetzen. Ein Gericht untersagt aber die Zurückweisung dreier Somalis, die um Asyl baten. Grüne, Gewerkschafter und eine Flüchtlingsschutzorganisation kritisieren den CSU-Politiker scharf. Auch vom Koalitionspartner SPD gibt es eine Schelte.

Aus den Augen, aus dem Sinn: In den USA verlegt die Einwanderungsbehörde ICE Migranten von einer Haftanstalt in die nächste. In den oft entlegenen Gefängnissen bleiben sie häufig ohne rechtlichen Beistand oder Kontakt zu Familie und Freunden. Die Transporte haben System und sind vor allem eines: teuer.

In ihrem Buch "Rausländer" beschreibt die Journalistin Waslat Hasrat-Nazimi, warum viele Migranten übers Auswandern nachdenken. Zuwanderer seien aber bei Weitem nicht die Einzigen, die sich angesichts des Rechtsrucks in Deutschland nicht mehr wohlfühlten, sagt die Autorin im Interview.

US-Präsident Trump sieht Migration als Bedrohung. Die Ausrufung des nationalen Notstandes ermöglicht ihm ein härteres Durchgreifen. Washington will jetzt deutlich mehr irreguläre Migranten festnehmen lassen. Trumps Vize-Stabschef nennt auch eine konkrete Zahl.