Weltweit werden alle Kräfte gebündelt, um die Covid-19-Pandemie zu beenden. Doch es gibt noch eine andere globale Bedrohung: Infektionen mit resistenten Bakterien nehmen zu. Jedes Jahr sterben weltweit 700.000 Menschen, Tendenz steigend. Covid-19 verschlimmert die Situation noch. Von Daniela Halm
Fäkalien, Müll, tote Ratten - und nun auch ein abgetrennter menschlicher Arm: Es scheint nichts mehr zu geben, was nicht in den olympischen Gewässern von Rio treibt. Weniger als sechs Monate vor den Spielen ist die Öffentlichkeit einmal mehr entsetzt.
Fünf Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio ist die hygienische Situation in der Segelbucht katastrophal. Deutschlands Segler erwägen einen Boykott - denn die gesundheitlichen Risiken sind groß, wie Olympia-Hoffnung Erik Heil leidvoll erfahren hat.
Immer wieder sorgen sie für Schlagzeilen: Klinik-Keime. Antibiotika zeigen kaum noch Wirkung, 40.000 Patienten in deutschen Krankenhäusern sterben Jahr für Jahr an den gefährlichen Erregern. Nun spricht sich das Kabinett für strengere Gesetze aus.
In Krankenhäusern bilden sich oft gefährliche Krankheitserreger, gegen die die gängigen Antibiotika kaum wirken. Gesundheitsminister Hermann Gröhe legt nun einen Plan vor, um die Gefahr in den Griff zu bekommen, denn das Problem verschärft sich.
Wieder stirbt ein Patient in der Uniklinik Kiel, der mit einem multiresistenten Keim belastet war. Nun erklärt die Krankenhausleitung, wie sie künftig verhindern will, dass so etwas passiert.
Seit Mitte Dezember kämpft das Universitätsklinikum in Kiel gegen die Ausbreitung eines multiresistenten Keims. Für Intensivpatienten ist er hoch gefährlich. Bei der Bekämpfung setzt die Klinik jetzt auch auf Expertise von außen.
Am Kieler Universitätsklinikum wütet ein Keim, gegen den kein herkömmliches Mittel mehr hilft. Fünf Menschen sind bereits daran gestorben. Unter den Infizierten ist auch 14-Jähriger.
Ein gegen Antibiotika resistenter Keime breitet sich im Universitätskrankenhaus Kiel aus. Zwölf Patienten infizieren sich, mehrere sind schon gestorben. Noch sind viele Details unklar.
Günstiges Putenfleisch aus dem Discounter ist fast immer mit multiresistenten Keimen belastet. In 90 Prozent der Fälle wurden die gefährlichen Keime gefunden, gegen die auch Antibiotika nicht helfen. Dahinter lauert eine gigantische Gefahr für die Gesundheit.
Multiresistente Keime werden weltweit zu einem zunehmenden Problem - und für die Pharma-Industrie zu einem Wachstumsmarkt. Der US-Branchenriese Merck & Co geht daher auf Einkaufstour und schluckt den Antibiotika-Hersteller Cubist.
Wie gefährlich sind multiresistente Erreger? Bei einer Auswertung von Klinikdaten stoßen Reporter auf Hinweise auf eine beängstigend hohe Dunkelziffer. Das Bundesgesundheitsministerium winkt ab. Die Schätzungen seien viel zu hoch gegriffen.
Dass sich in mariniertem Fleisch aus der Packung nicht selten auch Keime und Bakterien tummeln, sollte jedem Grillfreund bekannt sein. Doch was eine neue Untersuchung der Grünen hervorbringt, ist nicht nur eklig, sondern auch gefährlich.
Es ist ein Tod, der Fragen aufwirft: In Marburg ist ein zu früh geborenes Baby gestorben, das mit Darmkeimen infiziert war. Nun ist die Frage, ob sich das Kind im Krankenhaus infiziert hat - wie jährlich Hunderttausende Menschen.
Auch die besten Antibiotika können ihnen nicht gefährlich werden: sogenannte multiresistente Keime. Sie werden in deutschen Kliniken zum wachsenden Problem, wie das Gesundheitsministerium einräumt. Ihr Anteil an allen Klinik-Keimen steigt drastisch - teilweise mit dreistelligen Prozentwerten.
Der Tod eines Babys in der Berliner Charité ist nun auch ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Diese ermittelt, ob das Kind durch Fahrlässigkeit mit den tödlichen Keimen in Berührung kam. Für ein zweites Baby, das lange mit dem Tode ringt, gibt es indes Entwarnung.