Kritik am Bahn-Digitalausbau Allianz pro Schiene bemängelt langsamen und planlosen Digitalausbau des Schienennetzes
11.08.2025, 13:18 Uhr
Wegen Bauarbeiten müssen sich Fahrgäste der RB26 zwischen Mainz und Bingen kurzzeitig auf Einschränkungen einstellen. (Symbolbild)
(Foto: Jens Büttner/dpa)
Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene bemängelt "Schneckentempo" und "Orientierungslosigkeit" bei der Digitalisierung des Schienennetzes in Deutschland. Ziel des Bundes sei es, bis 2040 das gesamte Streckennetz auf das neue digitale europäische Zugsicherungssystems, das European Train Control System (ETCS), umzurüsten - doch bis Ende 2024 seien lediglich 1,6 Prozent des Bundesschienennetzes damit ausgestattet gewesen, teilte das Bündnis mit. Dabei sei das System zentral dafür, den grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu erleichtern.
Mit dem System wird laut Allianz pro Schiene die bisher übliche Signaltechnik an der Strecke ersetzt, so dass die Informationen künftig direkt digital an das Lokpersonal im Führerstand übermittelt würden. Das erfordert Arbeiten sowohl an den Fahrzeugen als auch an der Infrastruktur.
Derzeit sei allerdings völlig unklar, wann das wie geschehen und wie dies vom Bund finanziell gefördert werde, kritisierte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Die Orientierungslosigkeit bei allen Beteiligten darf kein Dauerzustand werden. Es braucht eine gemeinsam erarbeitete Strategie, was genau bis wann passieren soll." Sonst sei das Ziel bis 2040 nicht zu halten.
Quelle: ntv.de, AFP