Bei gemeinsamen Patrouillenflügen über dem Japanischen Meer und dem Ostchinesischen Meer sind chinesische und russische Militärflugzeuge nach Angaben Südkoreas dem Luftraum des Landes sehr nahe gekommen. Wie die südkoreanische Armee mitteilte, identifizierte sie vier russische und vier chinesische Kampfflugzeuge in der Luftraumüberwachungszone (Adiz) und mobilisierte umgehend eigene Kampfflugzeuge "in Vorbereitung auf einen Notfall". Den eigentlichen Luftraum Südkoreas hätten die acht Maschinen aber nicht verletzt.

Das chinesische Verteidigungsministerium teilte ohne nähere Angaben dazu mit, Russland und China hätten "in Übereinstimmung mit dem Plan zur Militärkooperation" beider Länder zum sechsten Mal eine jährliche "gemeinsame Flugpatrouille" abgehalten.

Die Beziehungen zwischen Südkorea und China sind gespannt. Am Wochenende hatten Japan, die USA und Südkorea ein gemeinsames Überwachungsprogramm gegen nordkoreanische Raketenstarts angekündigt. Nordkoreas wichtigster Unterstützer China hatte im April Washington und Seoul davor gewarnt, eine "Konfrontation" mit Pjöngjang zu "provozieren".

Zuvor hatten China und Russland ihre Zusammenarbeit ausgeweitet. Im März beschworen ihre Staatschefs Xi Jinping und Wladimir Putin eine "neue Ära" in den Beziehungen zwischen ihren beiden Ländern.

Im Ukraine-Krieg hat sich Südkorea gegen Moskau positioniert. Es schloss sich den internationalen Sanktionen gegen Russland an, lehnt Waffenlieferungen an Kiew bisher aber ab.