Russischer Angriffskrieg Deutsche Firma liefert Ukraine offenbar 4000 KI-gesteuerte Angriffsdrohnen
18.11.2024, 09:14 Uhr
Das ukrainische Militär verfügt auch über weitreichende Kampfdrohnen, die Ziele Hunderte Kilometer hinter der Frontlinie in Russland erreichen können. (Archivbild)
(Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa)
Ein deutsches Unternehmen plant einem Medienbericht zufolge die Lieferung KI-gesteuerter Angriffsdrohnen an die Ukraine. Das deutsche Software-Unternehmen Helsing habe im September einen Vertrag über 4000 sogenannte Strike-Drohnen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium abgeschlossen, berichtete die "Bild"-Zeitung. Finanziert werde das Projekt durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung.
Nach Angaben der "Bild" handelt es sich bei der Lieferung nicht um herkömmliche, von Menschen gesteuerte Kamikaze-Drohnen, sondern um KI-gesteuerte Hightech-Luftfahrzeuge mit dem Spitznamen "Mini-Taurus". Der Name ist ein Verweis auf den Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern, um dessen Lieferung die ukrainische Regierung wiederholt gebeten hat. Die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz, lehnt die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew jedoch ab.
Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte im Juni die Lieferung tausender Kampfdrohnen an die Ukraine angekündigt, ohne weitere Details zu nennen.
Laut "Bild" verfügen die Helsing-Drohnen über eine Software, die sie gegen Störsender und ähnliche Maßnahmen weitgehend unanfällig macht. Die Drohne könne "auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in zerbombten Gebieten weiter Kurs" halten, zitierte die Zeitung einen Rüstungsexperten. Demnach können die Drohnen sogar dann noch Ziele anfliegen, "wenn die Funkverbindung gestört wird". Dadurch sei ihre Trefferquote deutlich höher als "bei rein manuell gesteuerten Kampfdrohnen".
Die Zeitung zitierte Pistorius, wonach die ukrainischen Streitkräfte die Strike-Drohnen gegen "russische militärische Hochwertziele wirken" könnten, "zum Beispiel russische Gefechtsstände oder logistische Einrichtungen". Er sei angesichts der massiven russischen Luftangriffe "sehr froh, dass gerade jetzt die Auslieferung dieser KI-gestützten Strike-Drohnen beginnt".
Quelle: ntv.de, AFP