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Wegen militärischem Vorgehen Emir von Katar wirft Israel Völkermord im Gazastreifen vor

05.12.2023, 13:34 Uhr
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Der Emir von Katar hat Israel mit seinem militärischen Vorgehen im Gazastreifen Völkermord vorgeworfen. Das Recht auf Selbstverteidigung erlaube keine genozidalen Verbrechen, wie Israel sie begehe, sagte Tamim bin Hamad Al Thani bei seiner Eröffnungsrede zum Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrats in Doha am Dienstag. "Es ist eine Schande für die internationale Gemeinschaft, diese abscheulichen Verbrechen fast zwei Monate lang zuzulassen, mit systematischen und absichtlichen Tötungen unschuldiger Zivilisten, einschließlich von Frauen und Kindern", sagte der Emir.

Katar hatte sich zuletzt als Vermittler zwischen Israel und der terroristischen Hamas eingebracht und eine bedeutende Rolle bei einer mehrtägigen Feuerpause und dem Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge gespielt. Gleichzeitig beherbergt Katar aber auch führende Hamas-Mitglieder.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln nach Gaza verschleppt worden.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Küstengebiets und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Diese hat Israel nun auch auf den Süden ausgeweitet, wohin Hunderttausende schutzsuchende Zivilisten nach Aufforderung Israels geflüchtet waren. Laut der Hamas-Gesundheitsbehörde wurden im Gazastreifen bisher schon mehr als 15 500 Menschen getötet. Überprüfbar ist dies derzeit nicht.

Quelle: ntv.de, dpa

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