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Vom Musikfestival verschleppt Hamas veröffentlicht Video zu Deutsch-Israeli Alon Ohel

Israelis gedenken am Schauplatz des Nova-Musikfestivals der Opfer des Hamas-Massakers vor genau einem Jahr.

Israelis gedenken am Schauplatz des Nova-Musikfestivals der Opfer des Hamas-Massakers vor genau einem Jahr.

(Foto: Ariel Schalit/AP/dpa)

Zum zweiten Mal seit dessen Entführung in den Gazastreifen vor fast zwei Jahren hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ein Video des Deutsch-Israelis Alon Ohel veröffentlicht. In der am Montag vom bewaffneten Hamas-Arm, den Al-Kassam-Brigaden veröffentlichten Aufnahme appelliert der mit einem schwarzen T-Shirt bekleidete Ohel an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, alles für die Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu tun. Außerdem fordert er seine Familie auf, weiterhin gegen Netanjahu und seine Regierung zu protestieren, um auf die Freilassung der Geiseln zu dringen.

Neben Ohel zeigt die Aufnahme einen in Schwarz gekleideten Kämpfer, der eine Waffe hält und Ohel auf die Schulter tippt. Während Ohel spricht, läuft im Fernsehen eine Rede Netanjahus. AFP konnte weder die Echtheit noch das Aufzeichnungsdatum des Videos verifizieren. Es ist bereits das zweite Hamas-Video in diesem Monat, in dem Ohel lebend zu sehen ist.

Der junge Musiker war am 7. Oktober 2023 vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Familie forderte die Medien am Montag auf, keine Bilder oder Ausschnitte aus dem neuen Video zu verwenden. Ohels Eltern äußerten sich "erschüttert und voller Schmerz". Ihr Sohn wirke abgemagert und verzweifelt und erblinde offenbar auf dem rechten Auge, erklärten Idit und Kobi Ohel.

Ohel war Tag seiner Entführung 22 Jahre alt. Die Großmutter des 24-Jährigen stammt aus Berlin und hat den Holocaust überlebt. Bei einem Besuch in München im Februar sagte Idit Ohel, dass ihr Sohn seit seiner Entführung in den Gazastreifen in Ketten gelegt sei. Die Hamas und ihre Verbündeten hatten Israel am 7. Oktober 2023 überfallen und damit den Gaza-Krieg ausgelöst.

Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet, 251 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 65.000 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, afp

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