Kurznachrichten

Südlich von Damaskus Mindestens neun Menschen sterben nach angeblicher Mohammed-Beleidigung in Syrien

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien ist eine Debatte über den Umgang mit syrischen Asylbewerbern in Deutschland entbrannt. (Archivbild)

Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien ist eine Debatte über den Umgang mit syrischen Asylbewerbern in Deutschland entbrannt. (Archivbild)

(Foto: Fabian Sommer/dpa)

Eine Tonaufnahme im Internet mit einer angeblichen Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed hat in Syrien tödliche Gefechte ausgelöst. In Dscharamana südlich von Damaskus wurden dabei nach Angaben von Aktivisten mindestens neun Menschen getötet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete zudem von sechs Verletzten. Auch in anderen Städten soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein.

Die Aufnahme, die den Konflikt entfacht hat, wurde zunächst einem Mitglied der drusischen Gemeinschaft zugeschrieben. In Dscharamana seien daraufhin bewaffnete Gruppen aus anderen Städten mit bewaffneten Drusen zusammengestoßen, berichteten Anwohner der Deutschen Presse-Agentur.

Bis in die Morgenstunden seien Schüsse zu hören gewesen. Sicherheitskräfte riegelten laut übereinstimmenden Berichten und Journalisten vor Ort die Stadt ab, um ein Eindringen bewaffneter Gruppen zu verhindern. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die überwiegend im Süden Syriens lebt. "Erste Ermittlungen haben ergeben, dass der Beschuldigte nicht als Urheber des verbreiteten Tonmitschnitts nachweisbar ist", erklärte das syrische Innenministerium und rief die Bürger zur Mäßigung auf.

Die drusische Gemeinde in Dscharamana verurteilte die Audioaufnahme. Sie sei gefälscht, "um Aufruhr zu schüren und Zwietracht unter den Menschen derselben Nation zu säen". Seit dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad hat sich die neue von Islamisten angeführte Führung in Damaskus zum Ziel gesetzt, das gespaltene Land zu einen. Immer wieder kommt es zu konfessionellen Spannungen.

Quelle: ntv.de, DPA

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