Nach Belgien OECD: Deutschland weist zweithöchste Steuer- und Abgabenbelastung der Industriestaaten auf
25.04.2023, 11:06 Uhr
Nimm du Sie! Wer dem Ex-Partner nach der Trennung eine gemeinsam gekaufte Wohnung überlässt, kann diese Leistung steuerlich geltend machen.
(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Deutschland weist der OECD zufolge nach Belgien die höchste Steuer- und Abgabenbelastung der Industriestaaten auf.
Demnach muss ein verheiratetes Paar mit Kindern durchschnittlich 40,8 Prozent seines Arbeitseinkommens abführen, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag zu ihrem Vergleich der 38 Mitgliedsländer mitteilte. Höher ist die Belastung nur in Belgien mit 45,5 Prozent, während der OECD-Schnitt bei 29,4 Prozent liegt.
Ähnlich fällt die Bilanz bei Alleinstehenden aus: Hier werden in Deutschland 47,8 Prozent an Steuern und Sozialabgaben auf die Arbeitseinkommen fällig. Auch in diesem Vergleich liegt nur Belgien mit 53,0 Prozent darüber. Der OECD-Schnitt für diesen Haushaltstypen wird mit 34,6 Prozent angegeben.
"Niedrigere und mittlere Arbeitseinkommen unterliegen in Deutschland im internationalen Vergleich relativ hohen Steuern und Abgaben", sagte die Leiterin des OECD Berlin Centre, Nicola Brandt, der Nachrichtenagentur Reuters. "Das liegt vor allem daran, dass die Sozialversicherungssysteme im Wesentlichen über Sozialabgaben finanziert werden." Den relativ hohen Abgaben stünden damit aber auch direkte Leistungen wie Rentenansprüche, Kranken- und Arbeitslosenversicherung gegenüber. "Das ist nicht in allen OECD-Ländern so", sagte Brandt.
Quelle: ntv.de, rts