Gedenkstunde an diesem SonntagSteinmeier erweitert Gedenken zum Volkstrauertag

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erweitert das Totengedenken zum Volkstrauertag um weitere Opfergruppen: In diesem Jahr soll unter anderem erstmals explizit der Menschen gedacht werden, die während des Nationalsozialismus wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität verfolgt und getötet wurden.
Bei der zentralen Gedenkstunde im Deutschen Bundestag an diesem Sonntag im Bundestag will Steinmeier zudem an Polizistinnen und Polizisten erinnern, die im Einsatz ihr Leben verloren, wie das Bundespräsidialamt vorab mitteilte. Als Redner wird Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella erwartet.
Im Text des traditionellen Totengedenkens heißt es nun unter anderem: "Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren, etwa wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität, oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde."
Der Volkstrauertag wird traditionell zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen. Das Sprechen des Totengedenkens wurde nach Angaben des Bundespräsidialamts 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss eingeführt. Es benennt die Opfergruppen, an die am Volkstrauertag erinnert wird: die Opfer der Weltkriege und der NS-Gewaltherrschaft, aber auch gegenwärtiger Kriege und von Hass- und Gewalttaten in Deutschland. Der Text wurde den Angaben nach im Laufe der Zeit mehrfach angepasst.