Wirtschaft

Angst vor Sanktionen Abramowitsch-Jacht flieht aus türkischem Hafen

Zwischendurch gelangte die "Solaris" nach Montenegro.

Zwischendurch gelangte die "Solaris" nach Montenegro.

(Foto: REUTERS)

Erst verlässt die Luxus-Jacht "Solaris" den Hafen von Barcelona und trifft nach tagelanger Fahrt über das Mittelmeer schließlich in der Türkei ein. Als ihr Eigner gilt Roman Abramowitsch. Und deshalb muss sie sich nun wieder einen neuen Liegeplatz suchen.

Sie ist 140 Meter lang, kostet rund eine halbe Milliarde Dollar und gehört wohl dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch: die Superjacht Solaris. Viel Freude dürfte sie ihrem Eigentümer derzeit allerdings nicht machen. Denn Abramowitsch steht auf der Sanktionsliste der britischen Regierung - und das zwingt ihn, seine Jacht in Sicherheit zu bringen, um eine Beschlagnahmung zu vermeiden.

Das gestaltet sich nicht einfach. Das Schiff verließ nun den türkischen Hafen Bodrum, nachdem die "Financial Times" unter Berufung auf Anwälte berichtet hatte, der britische Hafenbetreiber könnte durch die Duldung der Jacht gegen Sanktionen verstoßen. Das Unternehmen Global Port Holdings, das an der Londoner Börse gelistet ist, hatte zuvor versichert, das sei nicht der Fall. Die Begründung: Die Jacht liege außerhalb Großbritanniens und das Unternehmen habe nicht das Recht, das Schiff zum Verlassen des Hafens, der der türkischen Regierung gehöre, zu zwingen. Außerdem erhebe man von der "Solaris" keine Liegegebühren.

Kurz bevor Großbritannien Abramowitsch sanktionierte, hatte die Jacht Barcelona verlassen und irrlichterte dann tagelang durchs Mittelmeer. Sie landete in Bodrum und damit in Gewässern außerhalb der Europäischen Union.

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Wohin die Luxus-Jacht steuert, ist nicht bekannt. Die Flucht aus dem türkischen Hafen zeigt, dass sanktionierte Oligarchen auch um ihren Besitz fürchten, wenn er sich außerhalb von USA, Großbritannien und Europäischer Union befindet. Und sie zeigt, dass viele Unternehmen erhebliche Schwierigkeiten fürchten, wenn sie mit diesen Männern Geschäfte machen.

Wohin die "Solaris", ausgestattet mit Pool und Hubschrauberlandeplatz, fährt, ist nicht bekannt. Eine andere Jacht, die mit Abramowitsch in Verbindung gebracht wird, liegt im türkischen Marmaris. Vielleicht folgt sie ja der Luxus-Jacht "Nord", die dem Oligarchen Alexei Mordaschow gehören soll. Sie liegt mittlerweile im russischen Wladiwostok. Es gibt schönere Orte. Aber dort ist das Schiff zumindest sicher vor westlichen Sanktionen.

Quelle: ntv.de, jga

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