Milliardenauftrag an Boeing Airbus hat erneut das Nachsehen
24.03.2018, 02:31 Uhr
Airbus kämpft derzeit gegen sinkende Nachfragen (das Bild zeigt eine A320neo-Lufthansa-Maschine).
(Foto: imago/Rene Traut)
Auftragsflaute bei Europas größtem Flugzeughersteller: Anfang des Monats verliert Airbus bereits einen großen Auftrag, nun entscheidet sich wohl auch American Airlines für die Konkurrenz bei Boeing. Dem Konzern entgehen damit dringend benötigte Einnahmen.
Den Wettbewerb um einen Milliardenauftrag von American Airlines hat Airbus Insidern zufolge verloren. Die Fluggesellschaft stehe kurz davor, beim Konkurrenten Boeing Maschinen vom Typ 787 zu bestellen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Airbus wollte sein Langstreckenmodell A330neo an American verkaufen. Ein American-Sprecher sagte, es gebe zurzeit keine endgültigen Entscheidungen. Airbus und Boeing äußerten sich nicht.
Der Auftrag an Boeing wäre für das A330neo-Programm von Airbus ein weiterer Rückschlag. Erst in diesem Monat hatte Hawaiian Airlines eine Bestellung bei Airbus storniert und sich stattdessen für die 787 von Boeing entschieden. Der A330 ist eigentlich ein profitables Flugzeug und wurde 2014 mit neuen Triebwerken ausgestattet. Dennoch ist die Nachfrage bisher gering. Der neue Airbus-Verkaufschef Eric Schulz hat sich für 2017 als wichtiges Ziel ausgegeben, die Bestellungen anzukurbeln.
Wegen der aktuell herrschenden Auftragsflaute bei Airbus sind Tausende Arbeitsplätze in Gefahr, darunter mindestens 1900 in Deutschland. Zwar teilte das französische Unternehmen zu Beginn des Monats mit, man sei zuversichtlich, den meisten der betroffenen Mitarbeitern neue Stellen innerhalb des Unternehmens anbieten zu können. Vor allem in Bremen und Augsburg sei es aber schwer, andere Arbeitsplätze am gleichen Standort zu finden, hieß es.
Der Auftrag von American Airlines wäre nun ein wichtiges Signal auch an andere Airbus-Kunden gewesen. Branchenkreisen zufolge will das US-Unternehmen zwischen 25 und 30 Großraumjets kaufen. Damit hätte der Boeing-Auftrag ein Volumen von sieben bis achteinhalb Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, lou/rts