Wirtschaft

Deutscher Bierabsatz legt zu Alkoholfreies kommt "sensationell" gut an

"In Zukunft werden wir jeden zehnten Liter alkoholfrei brauen", sagt der Deutsche Brauer-Bund.

"In Zukunft werden wir jeden zehnten Liter alkoholfrei brauen", sagt der Deutsche Brauer-Bund.

(Foto: picture alliance / Patrick Seege)

Die Deutschen trinken wieder mehr Bier. Allerdings enthält es immer seltener Alkohol. Gleichzeitig sind viele Menschen bereit, mehr Geld für einen Kasten auszugeben. Nur der Handel spielt nicht mit.

Der Bierabsatz ist in diesem Jahr erstmals seit Jahren wieder merklich gestiegen. Vor allem dank des langen Sommers rechnet der Deutsche Brauer-Bund zum Jahresende mit einem Plus von rund einem Prozent. "Sensationell" habe sich dabei der Absatz der alkoholfreien Biere entwickelt, sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Holger Eichele. Er sei von Januar bis September um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr geklettert. Der von alkoholfreien Biermischgetränken wie Radler stieg sogar um 21 Prozent.

Alkoholfreies Bier habe bereits einen Umsatzanteil von knapp sieben Prozent in Deutschland. "In Zukunft werden wir jeden zehnten Liter alkoholfrei brauen", sagt Eichele. Es gebe bereits jetzt mehr als 400 verschiedene Marken. Sogar Craft Beer gibt es in der alkoholfreien Variante.

Die Craft-Beer-Bewegung habe zwar einen sehr kleinen Anteil am Umsatz insgesamt - höchstens 0,5 Prozent, doch "ist ihr zum großen Teil die Renaissance des Brauens zu verdanken", wie Eichele sagt. Das Angebot etwa an regionalen oder saisonalen Bieren werde immer breiter, die Verbraucher seien gleichzeitig "interessierter und informierter".

Hochwertiges statt "Ramschware"

Viele Menschen sind mittlerweile auch bereit, mehr als zehn Euro für einen 20er-Kasten Pils zu bezahlen - der Durchschnittspreis für einen Kasten der Topmarken wie Beck's, Krombacher oder Warsteiner lag nach Angaben aus Branchenkreisen in diesem Jahr bei über 13 Euro. Selbst die Angebotspreise des Handels, um Kunden in die Läden zu locken, lagen 2018 demnach über der psychologisch wichtigen Schwelle von zehn Euro.

Die Schere zwischen den Normalpreisen und den Promotionspreisen des Handels geht den Branchenangaben zufolge allerdings immer weiter auseinander. "Der Handel nutzt Bier oft als Lockangebot und liefert sich einen ruinösen Preiskampf zu Lasten der Brauereien", kritisierte Eichele. "Bier ist ein hochwertiges Genussmittel, keine Ramschware."

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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