Nicht bei unter zehn Euro Altmaier fordert Ausnahmen bei Bonpflicht
22.02.2020, 03:53 Uhr
Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnt die Kassenbonpflicht ab.
(Foto: dpa)
Seit Anfang des Jahres gilt in Deutschland die Bonpflicht. Um Unmengen an Abfall zu vermeiden, schlägt Wirtschaftsminister Altmaier eine Lockerung vor. Quittungen unter zehn Euro sollen kein Muss sein.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat seine Forderung nach Lockerungen bei der seit Jahresbeginn geltenden Kassenbonpflicht bekräftigt. In einem Brief an die Finanzminister der Länder schlage Altmaier vor, dass "sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Wert von zehn Euro nicht übersteigen", wieder von der Bonpflicht ausgenommen werden sollten, berichtet die "Bild"-Zeitung.
Mit dem aktuellen Regelwerk sei die "Verhältnismäßigkeit der gesetzlich vorgegebenen Mittel und ihres Vollzugs derzeit nicht gewährt", zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Es wäre gut, wenn die Landesfinanzministerkonferenz am 27. Februar eine entsprechende gemeinsame Lösung auf den Weg bringen könnte.
Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnt die Kassenbonpflicht allerdings ab. 56 Prozent sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage des Marktforschers YouGov gegen die seit Jahresanfang geltende Regelung aus. Mit 32 Prozent befürwortet aber auch rund ein Drittel der Befragten die verpflichtende Kassenzettelausgabe, zeigt die Befragung von gut 2000 Menschen im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 72 Prozent gaben an, den Grund für die neue Regelung zu kennen.
Der in der Umfrage mit Abstand am häufigsten genannte Grund für die Ablehnung der Bonpflicht ist der zusätzliche Abfall durch mehr Quittungen (86 Prozent). Der Großteil der Befürworter der Bonpflicht findet hingegen, dass das Erschweren von Steuerhinterziehung die Nachteile der Vorschrift überwiegt (74 Prozent).
Seit 1. Januar müssen Händler mit elektronischen Kassensystemen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg aushändigen. Das soll Steuerbetrug verhindern. Vor allem Unternehmen kritisieren die Regelung als bürokratisch.
Quelle: ntv.de, mba/dpa