Dow Jones schließt im Plus An der Wall Street macht sich vorsichtiger Optimismus breit
04.01.2023, 22:18 Uhr
Die Hoffnung auf das Ende der XXL-Zinsschritte der Fed beflügelte die US-Staatsanleihen.
(Foto: AP)
Das Fed-Protokoll offenbart, dass die Währungshüter keine Notwendigkeit mehr sehen, ihre rigide Zinspolitik fortzuführen. Sie könnten das Tempo der Zinserhöhungen im Februar auf einen Viertel-Prozentpunkt drosseln. Anleger an der Wall Street atmen auf.
Aufgrund der Veröffentlichung des Protokolls der Dezember-Sitzung der US-Notenbank Fed zeigen sich Anleger an der Wall Street vorsichtig optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,4 Prozent auf 33.270 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,8 Prozent auf 3853 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 0,7 Prozent auf 10.459 Punkte.
Die US-Notenbank Fed signalisiert nach einer Serie aggressiver Zinsschritte im Kampf gegen die Inflation für 2023 ein langsameres Tempo bei der Straffung ihrer Geldpolitik. Wie aus den Protokollen der Sitzung vom Dezember hervorgeht, sehen die Währungshüter als Folge ihrer straffen Zinspolitik im vorigen Jahr "erhebliche Fortschritte" beim Eindämmen des Preisauftriebs.
Nun gelte es, den Kampf gegen die hohe Inflation und die Gefahr einer zu starken Konjunkturabschwächung auszutarieren. Auf dem Weg zu einem noch stärker die Wirtschaft dämpfenden Kurs sind nach Ansicht der meisten Währungshüter "Flexibilität und Optionalität" gefragt: Dies lässt darauf schließen, dass das Zinserhöhungstempo bei der Fed-Sitzung Anfang Februar gedrosselt werden könnte - auf einen Viertel-Prozentpunkt.
Die Hoffnung auf das Ende der XXL-Zinsschritte der Fed beflügelte die US-Staatsanleihen. Portfoliomanager Dickie Hodges von der Investmentbank Nomura hält die Aussichten für die Anleihemärkte im neuen Jahr für "fast durchweg positiv". Kurzfristig werde der Aufwärtstrend zwar wohl erst einmal unterbrochen werden. Die wichtigen Zentralbanken müssten sich immer noch mit einer unannehmbar hohen Inflation auseinandersetzen. "Doch die Notwendigkeit, die Zinsen weiter zu erhöhen, wird bald wegfallen. Und wenn die Federal Reserve uns schließlich mitteilt, dass sie die Zinserhöhungen beendet hat, wird die Rally der Anleihemärkte auch wirklich nachhaltig sein."
Hoffnung auf Erholung von Corona-Welle in China
Die sinkenden Anleiherenditen verhalfen Technologiewerten wie Netflix, Apple und dem Grafikkartenhersteller Nvidia zu einem Plus zwischen 4,9 beziehungsweise 1,03 und 3,03 Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne der wachstumsstarken Tech-Firmen. Hoffnungen auf eine langfristige Erholung nach der jüngsten Corona-Welle in China stützten unterdessen die Aktien von in den USA notierten chinesischen Unternehmen. Die Kurse der Tech-Konzerne Alibaba, JD.com und Baidu stiegen um bis zu 14,68 Prozent. Der China-Optimismus beflügelte auch die Kaffeehaus-Kette Starbucks. Die Aktien des Kaffeekochers stiegen um 3,6 Prozent auf 104,46 Dollar.
Die Abspaltung des Medizintechnik-Geschäfts hat sich für die Aktionäre des US-Konglomerats General Electric (GE) ausgezahlt. Die Aktien von GE HealthCare stiegen an ihrem ersten Handelstag um knapp sechs Prozent auf 70,16 Dollar. Auch GE-Aktien legten 3,8 Prozent zu. Gleichzeitig verloren Microsoft 4,37 Prozent auf 229,1 Dollar.
Quelle: ntv.de, lve/rts