Wirtschaft

HDE: "Unerträgliche Vorfälle" Angriffe bei Impfnachweis-Kontrollen nehmen zu

Bekleidungsgeschäfte sind oft nur Geimpften oder Genesenen zugänglich - aber das wollen manche Kunden so nicht hinnehmen.

Bekleidungsgeschäfte sind oft nur Geimpften oder Genesenen zugänglich - aber das wollen manche Kunden so nicht hinnehmen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vielerorts in Deutschland kann nur noch mit 2G-Nachweis geshoppt werden. Bei der Impfnachweis-Kontrolle werden Gegner der Corona-Maßnahmen nun immer häufiger übergriffig. Der Einzelhandelsverband HDE fordert, die Regel zum Schutz der Angestellten abzuschaffen oder anzupassen.

Der Einzelhandel hat eine zunehmende Zahl von Angriffen auf Mitarbeiter bei der Kontrolle von Corona-Impfnachweisen beklagt. "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden beschimpft, bespuckt und auch aggressiv körperlich angegangen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes HDE, Stefan Genth, dem Nachrichtenportal T-Online. "Vorfälle dieser Art sind unerträglich." Die Angriffe reichen vom Werfen von Einkaufskörben bis zu sexistischen oder antisemitischen Beleidigungen.

Menschen, die sich derart rücksichtslos verhielten, müssten klare Grenzen gesetzt werden. Mit der Kontrolle der Maskenpflicht und von 2G-Regeln übernehme der Handel staatliche Aufgaben. "Das darf nicht zum Dauerzustand werden. Das ist eine massive Überforderung der Unternehmen." Genth ergänzte, man könne nicht "die ungelösten gesellschaftlichen Konflikte auf die Handelsunternehmen und das Personal vor Ort abwälzen."

Zwar können Händler in einzelnen Fällen die Kosten für einen Security-Dienst über die staatlichen Corona-Hilfen zurückbekommen. Die Sicherheitsfirmen sind oft jedoch komplett ausgebucht, heißt es in dem Bericht. HDE-Chef Genth kritisiert die 2G-Regel auch deshalb von Grund auf. Es gebe "keinen vernünftigen Grund" für sie, sagte er. Daher plädiert der Verband dafür, die 2G-Regel zum Zugang nur für Geimpfte und Genesene im Einzelhandel wieder abzuschaffen oder zumindest anzupassen.

"Es ist nicht einzusehen, warum in der U-Bahn, in der man eng an eng steht, stichprobenartige Kontrolle ausreicht, während beim Einkauf, wo Abstände eingehalten werden und die Aufenthaltsdauer geringer ist, jeder einzelne Kunde kontrolliert werden muss", sagte Genth. Man müsse zu Stichprobenkontrollen übergehen dürfen. Zudem bekräftigte er die Forderung nach einer gesetzlichen Impfpflicht.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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