Enttäuschende Nutzerzahlen Anleger unzufrieden mit Spotify-Ausblick
03.02.2022, 00:40 Uhr
Vor allem das Nutzerwachstum von Spotify macht Anlegern Sorgen.
(Foto: dpa)
Spotify hat gerade Ärger wegen seiner Inhalte: Künstler wie Neil Young oder Joni Mitchell wollen nicht auf einer Plattform mit Pandemie-Verharmlosern erscheinen. Dass die Aktie des Musikstreaming-Primus' nachbörslich abstürzt, hat aber eher andere Gründe.
Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat inmitten der Kontroverse um Corona-Informationen auf seiner Podcast-Plattform die Markterwartungen mit der Prognose für das laufende Quartal verfehlt. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel zunächst um mehr als 17 Prozent, später flachte das Minus auf rund 10 Prozent ab.
Spotify rechnet zum Ende des ersten Quartals mit 418 Millionen monatlich aktiven Nutzern, von denen 183 Millionen zahlende Abo-Kunden sein sollen. Analysten hatten mit 184 Millionen gerechnet. Im vergangenen Vierteljahr stieg die Zahl der Abo-Kunden von 172 auf 180 Millionen. Die Nutzerzahl insgesamt wuchs von 381 auf 406 Millionen.
Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 24 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Neben Abo-Erlösen trug auch Werbung verstärkt dazu bei. Unterm Strich sank der Verlust von 39 Millionen Euro von 125 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Spotify stand zuletzt in Negativ-Schlagzeilen, nachdem Musiker wie Neil Young und Joni Mitchell aus Protest ihre Songs von dem Streaming-Dienst entfernen ließen. Sie werfen Spotify vor, in Podcasts gefährliche Falschinformationen über das Coronavirus zu tolerieren. Sie verweisen vor allem auf den Talk-Podcast von Joe Rogan, der nur bei Spotify zu hören ist.
Quelle: ntv.de, ino/dpa