Akkus für 400.000 E-Autos BASF baut Batterien in Brandenburg
12.02.2020, 14:34 Uhr
In Schwarzheide ist BASF bereits mit dieser Produktionsanlage zur Herstellung eines Pflanzenschutzmittels angesiedelt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Grünes Licht für Schwarzheide: Der Chemieriese BASF errichtet in Brandenburg einen neuen Produktionsstandort für Batteriematerialien. Im neuen Werk sollen Vorprodukte aus einer zweiten Anlage in Finnland verarbeitet werden. Beide Fabriken sollen 2022 in Betrieb gehen.
Nachdem die Signale in den vergangenen Wochen bereits immer deutlicher geworden waren, steht es nun fest: Der Chemiekonzern BASF hat das brandenburgischen Schwarzheide als Standort für die geplante Produktion von Batteriematerialien ausgewählt. Hier in der Lausitz sollen künftig Kathodenmaterialien für die Batterien von Elektrofahrzeugen hergestellt werden, wie BASF mitteilte.
Zur Höhe der Investitionen in Schwarzheide wollte sich eine Unternehmenssprecherin nicht äußern. BASF hatte sich aber zum Ziel gesetzt, in Europa 400 Millionen Euro in die Herstellung von Batteriematerialien zu investieren. Als erster Standort dafür wurde bereits Harjavalta in Finnland gewählt. Die Anlage in Schwarzheide soll Vorprodukte aus dieser Anlage verwenden. Die Anfangskapazität soll reichen, um rund 400.000 Elektrofahrzeuge mit Batteriematerialien auszustatten.
Geplante Inbetriebnahme im März 2022
Die beiden Anlagen will BASF im März 2022 in Betrieb nehmen. Der Dax-Konzern steigt damit eigenen Angaben zufolge zum ersten Lieferanten von Kathodenmaterialien mit lokalen Produktionskapazitäten in den drei heutigen Hauptmärkten Asien, USA und Europa auf.
Die Pläne für die Fabrik zur Herstellung von Kathoden für Batteriezellen waren bereits Ende vergangenen Jahres bekannt geworden. Hintergrund für die Ansiedlung ist eine Entscheidung der EU-Kommission, wonach die Batteriezellenfertigung in der Europäischen Union mit bis zu 3,2 Milliarden Euro bezuschusst werden kann. Dabei geht es um die sogenannte Batterieallianz, an der sieben Staaten beteiligt sind.
Für Deutschland gilt eine Förderobergrenze von 1,25 Milliarden Euro, die als staatliche Beihilfen beigesteuert werden können. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke begrüßten die Entscheidung.
Die Investitionsentscheidung von BASF sei "ein starkes Signal für die Region und für die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland", erklärte Altmaier. Woidke nannte die Standortwahl auch mit Blick auf die Folgen des Kohleausstiegs für die Lausitz einen "entscheidenden Beitrag, um Industriearbeitsplätze in der Region zu sichern und neue zu schaffen".
Zugleich unterstreiche sie "unseren Weg zu klimaneutraler Mobilität", fügte Woidke hinzu. "Mit Tesla und BASF greifen zwei Räder ineinander". Der US-Elektroautobauer Tesla will ebenfalls in Brandenburg - am Standort Grünheide - bereits Mitte kommenden Jahres die Produktion aufnehmen und pro Jahr zunächst 150.000 Elektrofahrzeuge herstellen.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa/AFP