Wirtschaft

Sperrungen nach EM 2024 Bahn-Vorstand Huber stimmt auf "mühsame" Zeiten ein

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"Wir sind an einem Kipppunkt", sagt Bahnvorstand Huber.

"Wir sind an einem Kipppunkt", sagt Bahnvorstand Huber.

(Foto: picture alliance / Jens Niering)

Wichtige Strecken der Deutschen Bahn wie zwischen Mannheim und Frankfurt oder Hamburg und Berlin werden ab dem kommenden Jahr zu Dauerbaustellen. Der für das Schienennetz verantwortliche Bahn-Vorstand erklärt, was gemacht werden muss.

Der für das Schienennetz verantwortliche Vorstand der Deutschen Bahn, Berthold Huber, stimmt Bahnfahrer auf harte Zeiten ein. "Erstmal wird es mühsamer, bevor es gut wird. Anders geht es nicht", sagt Huber in einem Interview für die Magazine "Stern" und "Capital".

Grund seien umfangreiche Sanierungsarbeiten am Bahnnetz, die im kommenden Jahr nach der Fußball-Europameisterschaft beginnen sollen. Dafür müssten wichtige Strecken wie Mannheim - Frankfurt oder Hamburg - Berlin für Monate komplett gesperrt werden. "Wir machen da nicht nur Gleise, Weichen, Oberbau und Stellwerke neu, sondern erhöhen die Kapazität zusätzlich durch weitere Maßnahmen", sagt Huber. Der Nachteil bei der Methode: Längere Umwege oder auch Schienenersatzverkehr mit Bussen seien unausweichlich. "Bis 2030 werden wir alle wichtigen Korridore saniert haben." Allerdings würden Reisende "ab Ende nächsten Jahres sukzessive Verbesserungen spüren".

Insgesamt hat der Bund für die Sanierung der Bahnstrecken in den nächsten sieben Jahren etwa 90 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Huber räumt ein, dass große Teile des deutschen Schienennetzes über Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren worden seien.

"Infrastruktur verzeiht lange", erklärt Huber. "Sie hält und hält und hält." Aber Infrastruktur vergesse auch nichts. "Wir sind an einem Kipppunkt", sagt er. "Wenn Anlagen ein bestimmtes Alter überschritten haben, steigt deren Störanfälligkeit exponentiell. Und genau auf dem Pfad sind wir im Moment." Dabei räumt Huber, der seit 25 Jahren in verschiedenen Führungspositionen bei der Bahn arbeitet, auch eine eigene Verantwortung ein: "Natürlich habe auch ich Fehler gemacht."

Quelle: ntv.de, mpe

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